TOMBSTALKER - Black Crusades
Mehr über Tombstalker
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Shadow Kingdom Records
- Release:
- 13.11.2015
- Forlorn Recollections
- Chaos Undivided
- Blood Thirster
- Fate Weaver
- Black Crusades
- Soul Eater
- Plague Father
- Chaos Enthroned
Death Metal der alten Schule.
Soso, die Band heißt also TOMBSTALKER und das Album "Black Crusades" - was wird uns da wohl für Musik erwarten? Richtig, Death Metal, der hier und da mal Richtung Black und Thrash schielt steht auf dem Programm und ähnlich plakativ und direkt wie Band- und Albumname ist dann auch die Musik. Was sie aber natürlich nicht automatisch schlecht macht, sondern schlicht zeigt, dass das US-Trio es schlicht für unnötig hält, viel Brimborium oder Image rund um die Musik zu machen.
Stattdessen wird in acht Liedern drauflosgeholzt, dass es für Fans vor allem des frühen Schwedentods eine wahre Freude ist. Tiefer Gesang, leicht modrige Atmosphäre und konstantes Feuer aus allen Rohren, ob im BOLT-THROWER-Marschtempo oder auch darüber, die Herren wissen ziemlich gut, was sie da tun. Nicht nur wirkt das Gehörte sehr professionell für ein Debütalbum, sondern auch sehr enthusiastisch, denn die Spielfreude ist zu jeder lärmenden Sekunde spürbar. Um keine allzu große Langeweile aufkommen zu lassen, hat man hier und da auch ein paar Gitarrenmelodien eingebaut, die dann weniger gen Stockholm denn Göteborg verweisen, aber dennoch hochwillkommen sind. Für etwas Atmosphäre wird mit ein paar Samples als Intros gesorgt, ansonsten regiert aber konstant der grobe Knüppel.
Die Songtitel geben das Einmaleins der Death-Metal-Lyrik wieder und haben den Vorteil, dass sie aus zwei Worten bestehen, die man im Kehrvers schön ins Mikro röhren kann, was sich natürlich live auch vom Publikum wiederholen lässt. So macht 'Fate Weaver' oder der Titelsong schlicht eine Menge ungehobelten Spaß, mit den thrashigen Riffs, dem grabestiefen Gurgelgesang und dem Holzfällerschlagzeug. Die Produktion ist entsprechend roh ausgefallen, insbesondere die Gitarre sägt herrlich durch die Boxen, während der Bass die Soundlücken gnadenlos zubollert. Das würde auf Dauer vermutlich schnell langweilig werden, doch TOMBSTALKER schafft es, etwaige Längen durch Spielfreude und packende Riffs gar nicht erst aufkommen zu lassen. Die Songs bringen doch immer wieder kleine Details mit, die aufhorchen lassen und verhindern, dass "Black Crusades" zu einem allzu simplen Retro-Death-Metal-Gottesdienst wird.
Stattdessen ist es das mehr als ordentliche Debüt einer Band, die ihre Einflüsse offen zur Schau stellt, aber auch gleichzeitig ihr Potential offenbart, packende und äußerst unterhaltsame Abrissbirnen zu komponieren und aufzunehmen. Genrefans, insbesondere des frühen schwedischen Death Metals, sollten TOMBSTALKER im Auge behalten und "Black Crusades" mal anhören.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst