TOMORROWS EVE - Mirror Of Creation 2 - Genesis II
Mehr über Tomorrows Eve
- Genre:
- Progressive Metal
- Label:
- Lion Music
- Release:
- 22.09.2006
- Man Without A Name
- Amnesia
- Pain
- The Eve Suite
- The Market Of Umbra
- Not From This World
- Eye For An Eye
- Irreversible
- Distant Murmurs
- Rebirth
- Human Device
- The Trials Of Man
Mit "Mirror of Creation 2" brennen die fünf Musiker von TOMORROW'S EVE ein Feuerwerk erster Güteklasse ab. Das dritte Album der saarländischen Band verkörpert Progressive Metal in einer Qualität, die ihresgleiche lange suchen muss.
Dieses Album bietet progressiven Metal der härteren Gangart, im weiteren Sinne vergleichbar mit EVERGREY. Frontman Martin LeMar singt kraftvoll und aggressiv. Bei ruhigeren Passagen kann er jedoch ebenso gefühlvoll und ergreifend auftreten. Schlagwerker Tom Diener hat alle Finessen eines akkuraten Prog-Drummers drauf und streut gelegentlich Double-Bass-Attacken ein. Basser Chris Doerr legt das grundsolide Fundament der niedrigen Frequenzen und ist immer absolut auf dem Punkt. Rainer Grund, Gitarrist und Bandgründer, beherrscht das Wechselspiel zwischen technischen Soli und einem heftigen, knackigen Sound perfekt. Oliver Schwickert ist ebenfalls Bandmitglied der ersten Stunde. Sein Keyboard ist bei Soli und atmosphärischen Parts liedführend und vordergründig - und übt sich zur rechten Zeit in Zurückhaltung, was sich sehr förderlich auf den Gesamtklang auswirkt.
Bei "Mirror of Creation 2" handelt es sich um ein Konzeptalbum, das durch eine Science-Fiction-Story führt. Assoziationen zu QUEENSRŸCHES "Operation Mindcrime" sind unvermeidlich. Am Anfang der Geschichte erwacht der Protagonist ohne Erinnerung in einem Krankenhauszimmer und versucht, das Puzzle seiner Vergangenheit zu lösen. Aber TOMORROW'S EVE beschreiten durchaus eigene Pfade. Die Geschichte ist eine Mischung aus Science Fiction und Krimi mit Bezug auf die biblische Schöpfungsgeschichte.
Ein bestes Lied herauszugreifen ist kaum möglich, denn alle Songs bewegen sich auf dem gleichen hohen Niveau. Der Song 'Pain' zeigt die Band von ihrer härteren Seite, das zentrale 'The Eve Suite' offenbart alle Facetten der Truppe sowie den Spagat zwischen Härte und Melodie. In dem kurzen 'Eye For An Eye' kann Martin LeMar seine gesanglichen Fähigkeiten eindrucksvoll demonstrieren.
Diese CD ist ohne Zweifel ein Meilenstein des deutschen Progressive Metals. Sie löste nicht nur hierzulande, sondern auch international wahre Begeisterungsstürme aus. Bei diesem Album stimmt einfach alles. Auch der Sound ist derart, wie ich ihn mir von einer Metal-Band des 21. Jahrhunderts wünsche. Die vielseitigen Songs bilden ein gemeinsames Werk, das abwechslungsreich, melodisch, kraftvoll und ergreifend ist.
Gastautor Jörg Enke
- Redakteur:
- Tilmann Ruby