TOMORROW'S RAIN - Hollow
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2020
Mehr über Tomorrow's Rain
- Genre:
- Gothic / Doom / Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- AOP Records/Edel
- Release:
- 11.09.2020
- Trees
- Fear
- A Year I Would Like to Forget
- In The Corner Of A Dead End Street
- Misery Rain
- In The Mouth Of Madness
- Hollow
- The Weeping Song
Sehnsüchte nach den dunkel-romantischen 90ern.
TOMORROW'S RAIN ist eine neue Band aus Isreal, die mit "Hollow" nun ihr Debütalbum vorlegt. Dies dürfte vor allem für Freunde der Neunziger interessant sein, die damals gebannt ihre Ohren in Richtung PARADISE LOST, MY DYING BRIDE, TIAMAT, MOONSPELL, SENTENCED oder THEATER OF TRAGEDY gereckt haben, um diese damals neuen Metal-Sounds zu absorbieren. So bietet auch TOMORROW'S RAIN gotisch-romantischen Doom-Death, dessen Authentizität gewissermaßen durch das Mitwirken damaliger Wegbereiter zertifiziert wird. So hören wir Aaron Stainthorpes (MY DYING BRIDE) einzigartig wehklagenden Klargesang bei 'Fear' und Greg Mackintoshs unverkennbare "Sorrow Leads" bei 'In The Corner Of A Dead End Street'. Auch Fernando Ribeiro (MOONSPELL) steuert ein paar Growls bei, und damit ist die Liste der Gastmusiker noch lange nicht zu Ende gelesen.
Ich war und bin immer noch ein heimlicher Liebhaber der auf diesem Album gehuldigten Zeit und sowohl PARADISE LOST als auch MY DYING BRIDE haben dieses Jahr eindrucksvoll gezeigt, dass sie noch voll auf ihrer Höhe sind. Und auch TOMORROW'S RAIN stoße ich nicht von der Bettkante, denn die Musik ist mit Hingabe und Liebe zum Detail arrangiert und aufgenommen worden und von daher sehr wertig. Dazu tragen die Gäste sicher einen großen Anteil bei. Wenn ich mir aber die Frage stelle, ob ich stattdessen nicht doch lieber die Originale höre, geht die Tendenz hier eher zu einem knappen "Ja". Denn insgesamt gesehen fehlt den Tel Avivern noch ein Quäntchen Originalität; vor allem Yishai Sweartz tiefe Growls wirken zeitweise etwas zu eintönig. Zudem ist für mich schwer einzuschätzen, wo die Band ohne all diese Gäste stehen würde. Dies steht allerdings hier nicht zur Bewertung, die für mich wie bereits erwähnt positiv ausfällt, zumal man am Ende mit 'The Weeping Song' noch einen richtigen Hit landet. Auf einer 1996er Metal-Disco wäre dieses NICK CAVE & THE BAD SEEDS-Cover zwischen 'Tanz der Schatten' und 'Opium' sicher des Öfteren mal gespielt worden.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Thomas Becker