TONNERRE - La Nuit Sauvage
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/24
Mehr über Tonnerre
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Cruz Del Sur Music
- Release:
- 05.04.2024
- La Nuit Savage
- Le Grand Corbeau
- La Brunante
- Ceux Qui Sommeillent
- Le Danse Du Feu
- Les Enfants De La Nuit
- L'esprit De La Foret
- Les Flambeaux Du Ciel
- Mouches À Feu
- L'Aurore
Kanadas französische Antwort auf AC/DC?
Das System kommt einem doch irgendwie bekannt vor: schmissiger Groove, dreckiger Riffrock, Tempo in durchweg mittlerer Geschwindigkeit und eine leichte Affinität zu den 70ern. Bei TONNERRE sind die Einflüssen jedenfalls schnell geklärt und dürften auf Namen wie AC/DC oder AIRBOURNE hören. Doch leider gilt diese Einschätzung letztlich nur für die Gitarrenarbeit, in der man ab und an sicherlich das Vermächtnis von Malcolm Young zu hören bekommt. Leider gibt es nämlich in der weiteren Ausgestaltung von "La Nuit Savage" einige Abweichungen, die den Kanadiern auf kurz oder lang immer wieder mal den Strom ziehen, und die liegen viel weniger in der Darbietung der jungen Truppe als vielmehr an diversen Effekten, die von den genannten beiden Acts immer besser gelöst werden - beispielsweise dem Umstand, dass sich musikalisch doch vieles immer zu wiederholen scheint.
Doch das ist nicht das einzige Problem, denn auch der weibliche Clean-Gesang passt nicht ganz so doll zum Material, dass TONNERRE hier zusammengetragen hat. Annick Giroux ist mitnichten eine schlechte Sängerin, und sie hat auch reichlich Power in ihrer Stimme, jedoch ist der Kontrast zwischen basischem Gitarrenrock und ihrer Performance irgendwie seltsam und will nicht in allen Stücken von "La Nuit Savage" so recht passen. Letztlich ist auch die klangtechnische Präsentation noch ein kleiner Stolperstein; will man Retro-Sounds hören, darf es auch gerne mal etwas rauer krachen. Hier sind die Kanadier aber offenkundig anderer Meinung gewesen und wählen einen eher glatten, moderneren Sound, der an vielen Stellen der Platte im Widerstreit mit dem eigentlich anvisierten Output steht. Und auch hier festigt sich der Eindruck, dass manche Stellschrauben in eine andere Richtung hätten gedreht werden müssen, um auf "La Nuit Savage" das perfekte Klangerlebnis herauszuholen.
Und das wäre unterm Strich sicher möglich gewesen, denn die Veranlagung von TONNERRE ist eine besondere; die Idee, Klassisches mit Modernem auf diese Weise zu verbinden, klingt auch interessant, nur ist die Umsetzung wie angesprochen oft nicht allzu glücklich ausgefallen. Trotzdem haben die zehn Songs einen gewissen Unterhaltungswert. Allerdings wäre mit einigen kleinen Modifikationen hier und dort sicherlich noch eine Menge mehr drin gewesen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes