TORCHBEARER - Warnaments
Mehr über Torchbearer
- Genre:
- Death-Black-Metal
- Label:
- Regain Records
- Release:
- 18.04.2006
- Dark Clouds Gathering
- Last Line Of Defence
- Burial Waters, Deepsome Graves
- Swift Turns Of War
- The Stale Drownings
- Battlespawn
- Where Night Is Total
- Sealer Of Fates
- The Blunted Weapon
Mit "Warnaments" legen uns die schwedischen Black/Death-Metaller von TORCHBEARER ihr mittlerweile zweites Album vor. Die Band besteht aus Musikern so illustrer Kapellen wie zum Beispiel SATARIEL, SCAR SYMMETRY oder INCAPACITY. Dabei versuchen die Herrschaften, die typischen Elemente des Death und Black Metals miteinander zu vereinen und haben damit ein Werk erschaffen, das immer wieder zwischen Brutalität und Chaos pendelt. Auf der einen Seite schaffen es TORCHBEARER, schwere, böse Riffs zu kreieren und mit mächtigen, langsamen Beats zu unterlegen, um dann im nächsten Moment mit Blastbeats und ultra-schnellem Singlenoteriffing den Zuhörer in den Wahnsinn zu treiben.
Schon nach einer kurzen Einleitung bricht das Gewitter los. Der Opener 'Dark Clouds Gathering' ist eine wahre musikalische Schlacht, die einen kaum zur Ruhe kommen lässt und vor schnellen Passagen nur so strotzt. Meiner Meinung nach geht aber in diesen zahlreichen Parts die Griffigkeit, die Struktur und auch die Power verloren. Sogar noch eine Schippe drauf legen TORCHBEARER beim anschließenden 'Last Line Of Defence', um dann bei 'Burial Waters, Deepsome Graves' mit einem coolen Pianobeginn für eine kleine Verschnaufpause zu sorgen. Der gesamte Song besticht durch seinen getragenen Rhythmus und coolen Ideen für Breaks und einigen Überraschungen. Für 'Swift Turns Of War' ziehen die Musiker das Tempo zwar wieder an, behalten aber Struktur, Witz und Ideenvielfalt bei. Klasse Nummer. Nach dem bedrohlichen Instrumental 'The State Drownings' fegen die Schweden völlig uninspiriert mit der Blastbeatnummer 'Battlespawn' weiter, ehe sie bei 'Where Night Is Total' auch auf Metalriffs der alten Schule zurückgreifen. Hier blüht das Herz auf. 'Sealer Of Fates' ist wieder ein Rückfall in Chaostage, um das Album dann mit 'The Blunted Weapon' standesgemäß im grünen Bereich zu beschließen.
Alles in allem ein absolutes Wechselbad der Gefühle in 35 Minuten. Mir gefallen TORCHBEARER immer dann, wenn sie etwas kontrollierter und mit viel Kraft zu Werke gehen. Alle High-Speed-Passagen sind dagegen allzu klassisch, wirken unkontrolliert, austauschbar und auf Dauer nervig. Da kann auch die gigantische Soloarbeit von Christian Älvestam nichts ändern, der auf diesem Album ein Feuerwerk abliefert, das jeden Gitarrenhelden staunen lassen dürfte. Zwar sind seine Soli fast ausschließlich schnell und beinhalten viele Noten, die aber sind sauber und teilweise mit tollen Ideen vorgetragen. Daumen hoch!
Übrigens konnten sich die Schweden mit den Seeschlachten zwischen Großbritannien und Deutschland im ersten Weltkrieg kein besseres textliches Thema aussuchen, um eine perfekte Symbiose zu den musikalischen Schlachten zu liefern. Hier sind Text und Musik eine wahre Einheit. Liebhaber von skandinavischem Death und Black Metal sollten hier auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren. Eher zartbesaitete Mitbürgerinnen und Mitbürgern rate ich aber, einen Bogen um TORCHBEARER zu machen.
Anspieltipps: Swift Turns Of War, Where Night Is Total
- Redakteur:
- Chris Staubach