TOUNDRA - Vortex
Mehr über Toundra
- Genre:
- Post Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Superball Music (EMI)
- Release:
- 27.04.2018
- Intro Vortex
- Cobra
- Tuareg
- Cartavio
- Kingston Falls
- Mojave
- Roy Neary
- Cruce Oeste
Instrumentaler Geniestreich.
Als ich vor etwas mehr als drei Jahren das vierte Album der spanischen Post Rocker TOUNDRA rezensierte, war die Truppe noch absolutes Neuland für mich. Da "IV" aber völlig überzeugte, wurden mit der Zeit auch die ersten drei Alben eingetütet (was physisch vor allem beim Debüt nicht mehr ganz so leicht zu bewerkstelligen ist), nur um festzustellen, dass vor allem "(II)" und "(III)" echte Meilensteine in ihrem Sektor sind. Ja, man kann mich mittlerweile wirklich Fan der russischen Steppenlandschaft nennen, ist doch TOUNDRA neben LOST IN KIEV und LONG DISTANCE CALLING sicher die instrumentale Band, die bei mir am häufigsten läuft.
Der fünfte Streich hört überraschenderweise nicht auf den Namen "V", sondern wurde "Vortex" betitelt, was üblicherweise Wirbel bedeutet (die kreisenden Bewegungen, die z.B. bei abfließendem Wasser oder einer Windhose entstehen) und so auch ein gängiger Name für Achterbahnen ist. Das weckt natürlich Erwartungen auf ein sehr dynamisches Album. Schnelle Wechsel in Tempo und Lautstärke dürften hier also an der Tagesordnung sein.
Und genau das bietet "Vortex" dann auch. Beginnend mit dem 'Intro Vortex' nimmt einen TOUNDRA mit auf eine Reise, die zwischen atemloser Hetzjagd und beinahe völligem Stilstand konstant hin und her pendelt. Es gibt donnernde Riffs, Entenpelle verursachende Melodien, leise, sehr zurückgenommene Passagen, bombastische Orchestrierungen - und doch fließt das Album sehr homogen. Alles wirkt schlüssig und nachvollziehbar, an keiner Stelle muss ich mich über abrupte Breaks wundern oder frage mich, was zur Hölle dieser Part gerade soll. Nein, jedes Puzzleteil nimmt seinen logischen Platz ein. Als Beispiele seien das wunderbar wogende 'Tuareg' oder das feine, zu Beginn sehr anmutige, sich stetig steigernde und mit einer brillanten Melodie gesegnete 'Kingston Falls' genannt.
Ich will jetzt hier gar keine ellelange Laudatio schreiben, aber Tatsache ist, dass "Vortex" einmal mehr ein bärenstarkes Album aus dem Hause TOUNDRA geworden ist, das jedem Fan von Bands wie MONO, SLEEPMAKESWAVES, LOST IN KIEV, TIDES FROM NEBULA, LONG DISTANCE CALLING oder MONO gefallen wird.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk