TOWER, THE - Hic Abundant Leones
Mehr über Tower, The
- Genre:
- Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Bad Omen Records / Soulfood
- Release:
- 07.03.2014
- Non Omnis Moriar
- Adrenalawine
- Exile
- Lucy
- Lions At The Gate
- Pine Tree Mary
- Moonstoned
- Wounds
- The Tower
Proto-Doom versus Psychedelic Blues
Dass THE TOWER aus Schweden stammt, realisiert man bereits nach den ersten Noten des doomlastige Psychedelic-Frachters "Hic Abundant Leones". Auch dass die Band die Retro-Welle mit ein wenig Verspätung noch zu ihren Gunsten nutzen möchte, hat man relativ flott verinnerlicht, doch sollte auch nicht unterschlagen werden, dass die Skandinavier nicht ganz jene Eleganz mitbringen, die ihren Landsmänneern bzw. deren Ruf vorauseilt - denn auch wenn die neue Scheibe der eigenwilligen Gestalten einige erstklassige Momente hat, so muss sich der Zuhörer hin und wieder auch mit reichlich durchschnittlichen Phasen abfinden. Und das macht nun mal den Unterschied zur Creme de la Creme der internationalen Retro-Szene aus.
Auf "Hic Abundant Leones" beginnt alles noch recht beschwörerisch und dementsprechend intensiv. Ein sakral angehauchtees Intro lässt sich von den beiden Page-Rockern 'Adrenalawine' und 'Exile' gekonnt auskontern, bevor das starke 'Lucy' mit einigen Hookline-verdächtigen Arrangements zum Angriff übergeht. Doch just in diesem Moment, in dem THE TOWER so richtig Fahrt aufnimmt und mit 'Lions At The Gate' den vermeintlich stärksten Song in die Waagschale wirft, folgen die ersten Abstriche. Das epische, teils sogar finstere 'Moonstoned' verfehlt als Doom-Epos seine Wirkung und verfremdet die bisherige Entwicklung dieses Albums. Und auch das abschließende 'The Tower' als psychedelischer Knackpunkt der Scheibe ist nicht mit den teils starken ZEPPELIN-Referenzen zu vergleichen, die das qualitative Gefüge von "Hic Abundant Leones" zusammenhalten.
Bei seinen Leisten zu bleiben, scheint dem musikalischen Schuster daher noch ein wenig schwer zu fallen, gerade im Zielsprint eineer überzeugend gestarteten Veröffentlichung. Die Anlehnung an die DOORS in der Kombination mit den Page/Plant-Ausflüchten ist nicht nur gefällig, sondern stellenweise übeerragend. Doch die radikale Zweiteilung mit ihrem psychedelischen Sackgassen-Doom setzt das Vergnügen wieder herab und minddert den Gesamtgenuss leider ein ganzes Stück. Dennoch: THE TOWER respektive "Hic Abundant Leones" hat seine speziellen Augenblicke - und für genau diese lohnt sich der Lauschangriff dann schon!
Anspieltipps: Lucy, Lions At The Gate
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes