TRACEDAWN - Lizard Dusk
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2012
Mehr über Tracedawn
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Drakkar (Sony Music)
- Release:
- 17.02.2012
- Arabian Nights
- Breed Insane
- Sick Fire
- The Crawl
- You're Fired!
- Machine
- Nothing And Nowhere
- Thanks For Asking... I'm Just Obsessed
- Taught My Eyes To Lie
<p style="margin-bottom: 0cm;">Ein Zusammenspiel verschiedenster Elemente</p>
Ähnlich wie der geliebte Power Metal, ist Skandinavien, genauer gesagt Finnland, berühmt für seine reichhaltige Auswahl an Melodic-Death-Metal-Kapellen, die mal mehr mal weniger innovativ und frisch zu uns hinüberschwappen. Und irgendwie schaffen es wiederum Vereinzelte, beide Sparten in einem schönen Gleichgewicht miteinander zu verbinden. Ein gutes Beispiel für diesen gewagten Balanceakt dürften die Jungs von TRACEDAWN darstellen, die mit ihrem nunmehr dritten Album "Lizard Dusk" das kleine Ausrufezeichen des Erst– und Zweitwerkes der vergangenen Jahre ausbauen wollen.
Und wie auch schon auf den Vorgängerwerken, schafft es Album Nummer drei gekonnt Härte mit Melodie zu verbinden, trotz eines starken Drehs am Besetzungskarussell. Gitarrist Tuomas Yli-Jaskari übt sich auf diesem Album erstmals an den Cleanvocals, während Ex-AMORAL Shouter Niko Kalliojärvi um die tiefen Growlparts in seine erfahrenen Hände nimmt. Die Stunde der Wahrheit also, nicht zuletzt aufgrund der umgekrempelten Mannschaft und der Tatsache des für eine junge Band so wegweisenden, dritten Studiostreiches.
So startet das aktuelle Unterfangen doch recht stark: Das abwechslungsreiche 'Arabian Nights' besticht durch CHILDREN OF BODOM-ähnliche Keyboardeinlagen, einem stark vom Power Metal beeinflussten Refrain und einer Menge progressiver Tempowechsel. Der Opener wirkt anfangs zwar etwas konfus, pendelt sich nach mehrmaligen Durchgängen jedoch locker im Bereich "durchaus hörbar" ein. Auch zu 'Breed Insane' kann man seine Matte schütteln, obwohl hier bereits früh das gewisse Manko von TRACEDAWN zum Vorschein kommt: Handwerklich und technisch ist alles im hellgrünen Bereich und auch der Facettenreichtum steht den Burschen erstaunlich gut, aber wirklich von der Masse absetzen können sie sich nur bedingt. Trotz alledem gibt es auf "Lizard Dusk" zu meinem Erstaunen nur selten sog. "Lückenfüller". 'Sick Fire' ist herrlich verspielt, 'The Crawl' wirkt ein wenig futuristisch und 'Machine' macht ab dem ersten Ton enormen Spaß. Hin und wieder kommen TRACEDAWN auch mit einigen Thrash-Anleihen und Hardcore-Elementen daher, ohne diese "Power-Death-Plakette" auch nur ansatzweise zu verbergen. So wird der Neunteiler durch das immens coole 'Taught My Eyes To Lie' und einem somit genüsslichen Nachgeschmack abgeschlossen.
Auch wenn die Finnen mit ihrem breiten Spektrum an verschiedensten Elementen nicht jedermanns Geschmack treffen, so kann man "Lizard Dusk" doch eine Kaufempfehlung für Hörer abwechslungsreicher Melo-Death- und knallharter Power-Metal-Klänge aussprechen. Die druckvolle Produktion und beinah makellose Instrumentalbeherrschung ist nur die Kirsche auf diesem deftigen Eisbecher.
Anspieltipps: Arabian Nights, Breed Insane, Taught My Eyes To Lie
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp