TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA - The Ghost Of Christmas Eve
Mehr über Trans-Siberian Orchestra
- Genre:
- Weihnachtsmetal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Universal
- Release:
- 04.11.2016
- O Come All Ye Faithful / O Holy Night
- Good King Joy
- Hark! The Herald Angels Sing
- Christmas Eve/Sarajevo 12/24
- Christmas Canon
- O Holy Night
- Music Box Blues
- Promises To Keep
- This Christmas Day
- First Snow
Stille Nacht, heilige Nacht, bombastische Nacht.
Ja, ist denn heut' schon Weihnachten? Wenn es nach TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA geht, könnte das Fest der Liebe das gesamte Jahr überlaufen und für Furore sorgen. Ob dann Alben wie "The Ghost Of Christmas Eve" dann immer noch den gewünschten Effekt erzielt, bezweifele ich stark. Das, was am Anfang der TSO-Ära aufgeführt und auf DVD gebannt wurde, wird nun auch auf herkömmlichem Wege veröffentlicht. So ist "The Ghost Of Christmas Eve" kein neues Album aus den Federn von Herrn Oliva und O'Neill, sondern eher eine Auffrischung damaliger und vielleicht längst vergessener Erinnerungen. Da die DVD einst mein erster Berührungspunkt mit dem Weihnachts-Bombast aus den Staaten war, ist "The Ghost Of Christmas Eve" eine besondere Veröffentlichung für mich. Zum einen – und das dürfte auch für den Großteil der Hörerschaft zutreffen – kommt unheimlich viel Nostalgie hoch und die inneren Bilder erstrahlen wieder in voller Blüte. Zum anderen zeigt es mir auf eine sehr spezielle Art und Weise, wie TSO damals funktioniert und zündete. Nicht, dass mir die aktuelleren Werke nicht gefallen, im Gegenteil. Doch eine Veränderung ist auch nicht von der Hand zu weisen.
Advent, Advent, die Bühne brennt. Es trieft der Bombast, es herrscht das Pathos, es tanzt die Epik, es singt die Dramatik, es rockt der Rock, es schielt der Blues – bereits vor mehr als fünfzehn Jahren war dies bei TSO üblich. Dass die beiden SAVATAGE-Masterminds jedoch Meister in puncto Konzeptalben und ausgeklügelten sowie sensiblen Geschichten waren, war auch nicht von der Hand zu weisen. Damals wie heute, ob bei TSO oder SAVATAGE, ein Album sollte irgendwann eine Geschichte erzählen, einen roten Faden haben müssen. Und das gelingt "The Ghost Of Christmas Eve" sehr eindrucksvoll. Was wir auch wissen und uns 2017 wieder vor Augen halten müssen, dass dieses Werk nicht sämtliche Heavy-Metal-Fans gleichermaßen anspricht, aber ein gutes Beispiel für exzellente Musik darstellt. Das längst bekannte 'Christmas Eve (Sarajevo 12/24)', 'Music Box Blues' oder auch 'The Christmas Day' und 'Good King Joy' sind gefühlvolle, mal rockigere, mal opulentere Songs, Ohrwürmer hier, etwas verschachtelte Spannungsbögen dort, an Abwechslung mangelt es "he Ghost Of Christmas Eve" also auch nicht. Die Zielgruppe dieser TSO-Veröffentlichung nannte ich bereits, doch sollte diese auch nicht unter den Tisch fallen, falls es 2001 nicht zünden wollte. Schließlich vergingen seitdem mehr als ein Dutzend Weihnachtsfeste, man ist älter, weiser und vielleicht auch gefühlvoller für einen Hauch von Kitsch geworden. Weihnachten und seine ganz speziellen Soundtracks – euer Name ist TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp