TRANSATLANTIC - The Final Flight - Live At L'Olympia
Mehr über Transatlantic
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Inside Out Music / Sony
- Release:
- 17.02.2023
- Intro
- Overture
- Reaching For The Sky
- Higher Than The Morning
- Darkness In The Light
- Take Now My Soul
- Bully
- Rainbow Sky
- Looking For The Light
- The World We Used To Know
- MP Intro [Ansage]
- The Sun Comes Up Today
- Love Made A Way (Prelude)
- Owl Howl
- Solitude
- Belong
- Lonesome Rebel
- Can You Feel It
- Looking For The Light (Reprise)
- The Greatest Story Never Ends
- Love Made A Way
- The Whirlwind Suite
- NM And RS Intro
- We All Need Some Light
- The Final Medley
Ein äußerst opulentes Liveprogramm.
Wie ich waren vermutlich auch viele andere Prog-Fans zur Jahrtausendwende aus dem Häuschen, als sie von der Formierung der Supergroup TRANSATLANTIC erfuhren, die sich aus Neal Morse (damals SPOCK'S BEARD), Roine Stolt (FLOWER KINGS), Pete Trewavas (MARILLION) und Mike Portnoy (damals DREAM THEATER) zusammensetzte. Nicht selten folgt den übergroßen Erwartungen an Supergroups die Enttäuschung, doch nicht hier. Trotz des großen Könnens der beteiligten Musiker stand nicht die Selbstdarstellung, sondern die Melodie im Mittelpunkt. Dass TRANSATLANTIC nicht in schneller Folge Alben veröffentlichen würde, war klar, schließlich haben die Mitglieder ihre Hauptbands, weitere Projekte und natürlich auch ein Privatleben. Doch bis jetzt hat sich die Truppe immer wieder zurückgemeldet.
2021 erschien das aktuelle Studioalbum "The Absolute Universe", und zwar in drei verschiedenen Fassungen, die neben einem Kernbestand exklusive Stücke und auch eigene Arrangements bei gemeinsamen Nummern aufwiesen. Aus den nur allzu bekannten Gründen war eine Livedarbietung lange Zeit nicht möglich, doch das wurde nachgeholt. Das annähernd dreistündige Konzert in Paris aus dem letzten Jahr erscheint nun unter dem Titel "The Final Flight - Live at L'Olympia". Im Zentrum steht natürlich eine Darbietung von "The Absolute Universe", die Eigenheiten aller drei Versionen enthält und zwei CDs dieses Tripelalbums ausmacht.
Die Band und ihr "fifth Beatle" (Portnoy) Ted Leonard (SPOCK'S BEARD, ENCHANT) sind bestens aufgelegt und präsentieren souverän ihr Mammutprogramm. Stücke wie 'Bully', 'Looking For The Light', 'The Sun Comes Up' oder 'Belong' beweisen, dass bei TRANSATLANTIC das Gespür für Melodien nicht verloren gegangen ist. Anderseits sind etwa bei 'Take Now My Soul' oder dem Anfang von 'The World We Used To Know' Anspruch und Komplexität der Gruppe besonders deutlich zu erkennen, ebenso wie bei den verschiedenen Querbezügen zwischen einzelnen Stücken. Aber auch stillere Momente wie 'Owl Howl' sind beachtlich.
Das begeisterte Publikum hält seine Aufmerksamkeit und ist auch noch ganz bei der Sache, als die Band schließlich in die Vergangenheit reist. Zunächst wird in einer über halbstündigen Suite das 2009er Album "The Whirlwind" präsentiert. Und schließlich geht man zu den Anfängen zurück. Nach einer akustischen und vom Publikum innig mitgesungenen Darbietung von 'We All Need Some Light' werden in einem weiteren, fast halbstündigen Medley mehrere Nummern der ersten beiden Alben angespielt.
Bleibt die Frage: Warum "Final Flight"? Wie eingangs gesagt, ist TRANSATLANTIC für die Beteiligten ein Nebenprojekt, das nur alle paar Jahre aktiv wird. Und da außer Jungspund Portnoy alle Mitglieder mittlerweile über 60 Jahre alt sind, könnten diese Tour und CD die letzten Hervorbringungen der Band gewesen sein. Und für diesen Fall soll das üppige Livealbum eines voluminösen Studiowerkes ein würdiger Schlusspunkt sein. Aber die Auflösung von TRANSATLANTIC ist damit ausdrücklich nicht geplant.
"The Final Flight - Live at L'Olympia" erscheint auch mit einer zusätzlichen Blu-Ray, die allerdings nicht zur Rezension vorlag.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser