TRANSCENDENCE (US) - Nothing Etched In Stone Pt. 1
Mehr über Transcendence (US)
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Cosmic Fire Records
- Release:
- 27.06.2025
- Discovery
- Take Control
- One Fear
- Shades Of Winter
- Last Solstice
- Infect The Nations
- The Edge Awaits
- Voices In The Dark
- Lost... Dream
- In... Time
- Ruins... Before The Dawn
- Open The Sky (Bonus Track)
Tolles Comeback einer fast schon vergessenen Prog-Metal-Institution!
Da kehren die texanischen Prog-Metaller von TRANSCENDENCE nach mehr als zwei Dekaden mit einem konzeptionellen Meisterstück völlig überraschend aus der Versenkung zurück, sehen sich aber dennoch gezwungen, ihren Fans erst einmal nur die halbe Ladung aufzutischen, denn obschon das zweiteilige neue Album bereits komplett komponiert und eingespielt ist, verströstet die christlich geprägte Band ihre Anhängerschaft zunächst einmal nur mit dem ersten Teil des aufgesplitteten Releases. Das kann man aus Marketing-technischen Gründen sicherlich als clever bezeichnen, ist aber irgendwie auch wieder ungenügend, zumindest vor dem Hintergrund, dass die Story und das gesamte Konzept stehen und man eigentlich auch die komplette Geschichte hätte liefern können.
Lässt man sich jedoch von den ersten Stücken auf "Nothing Etched In Stone Pt. 1" mitreißen, kann man diese Gedankenzüge alsbald wieder abstreifen, und das sogar sehr zügig, denn in Windeseile gelingt es der Truppe, die Hörerschaft wieder in die späten 90er zu versetzen, als progressiver Power Metal mehr denn je gefragt war. Erinnerungen an die ersten beiden KAMELOT-Werke werden geweckt, so mancher FATES WARNING-Langdreher gerät wieder ins Gedächtnis, aber auch der klassische US Metal findet in den elf neuen Stücken reichlich Aufmerksamkeit, nicht zuletzt aufgrund des fantastischen Gesangs des neuen Vokalisten Brian Dixon, der erst jüngst zur Band hinzugestoßen ist. "Nothing Etched In Stone Pt. 1" zaubert Hymne um Hymne hervor, orientiert sich immer wieder an den Frühneunziger-Releases von Jim Matheos und Co., sschaut gerne auch mal zu CRIMSON GLORY rüber, wenn es um die Gestaltung der Melodiebögen geht und endet schließlich in einem packenden Epic-Metal-Kontext, der gelegentlich an die späteren Alben von JAG PANZER erinnert.
Nummern wie 'Voices In The Dark' und 'Infect The Nations' bestätigen das extreme hohe Niveau dieses Comebacks, die gelegentlich an SANCTUARY erinnernden Lead-Sequenzen mischen sich perfekt mit den atmosphärischen Vibes früherer DREAM THEATER-Veröffentlichungen, und die Tatsache, dass die Band trotz einiger arg verzwickter Arrangements so viele tolle Hooklines streut, setzt dem ganzen schlussendlich die Krone auf - sollte sie nicht schon längst auf dem Haupt von TRANSCENDENCE Platz gefunden haben!
Wieso die Herren nach ihrer letzten EP "3 Stones" sang- und klanglos von der Bildfläche verschwunden waren, bleibt daher auch ein Rätsel. Dass die Band aber auch anno 2025 spielerisch in die Creme de la Creme des progressiven Power Metals zurückfindet, zeigt, dass sie über all die Jahre nichts, aber auch rein gar nichts von ihrer Klasse eingebüßt hat. Tolle Scheibe, die natürlich erst so richtig heiß auf den hoffentlich bald folgenden zweiten Part macht!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes