TRANSSYLVANIANS - Igen!
Mehr über Transsylvanians
- Genre:
- Speedfolk
- Label:
- Westpark Music
- Release:
- 24.05.2004
- Debrecen
- Igen
- Jánoska
- Mini Suite No. 1
- Ki Ki Ki
- Mini Suite No. 3
- Apa Cuka
- Dunántúli
- Zengö ABC
- Mini Suite No. 5
- Berlin Babylon
- Sír A Kis Galambom
- Legényés
- Betyárnóta
- Suker
- Jánoska Remix Video (Fusion Festival 2003)
Wenn diese CD mal nicht unter dem Banner der Völkerverständigung steht! Pünktlich zur EU-Osterweiterung erscheint mit "Igen!" die fünfte Scheibe der TRANSSYLVANIANS - ein Bandgemisch mit Wurzeln in Deutschland, Ungarn und Rumänien. Die Jungs und Mädels spielen sogenannten "Hungarian Speedfolk". Der entpuppt sich 45 Minuten lang als Mischung aus Rock, Ska, Folk-Geigen, Volkschören und ziemlich viel überschäumender Energie. Danach weiß man auch, warum das Album "Igen!" heißt, also zu deutsch "Ja!": Hier geht es um ungetrübte Lebensfreude und tänzelnden Spaß. Fans von Bands wie FIDDLER'S GREEN oder den frühen INCHTABOKATABLES bekommen extremes Futter um die Ohren, Tracks wie 'Jánoska' gehen live wahrscheinlich wie ein Stromschlag in die zappelnden Hoppsbeinchen. Gewöhnungsbedürftig bleibt jedoch der Zwiegesang von Frontfrau Nagy Isabel und ihrem männlichen Pendant Tiborcz Andras: Besonders die Sängerin klingt stellenweise einfach zu hoch für die Durchschnittsohren dieser Welt, des männlichen Barden Stimme erscheint manchmal zu dünn. Doch der Knabe hat ja auch hauptsächlich mit seiner Violine zu tun; das Instrument spielt er sogar richtig gut, fröhlich und mit viel Frische. Auch die deutsche Rhythmus-Sektion mit Gitarrist Hendrik Maaß und Schlagzeuger Thomas Leisner macht fast alles richtig und bläst ordentlich viel Geschwindigkeit in die Songs - wie es sich für eine anständige Folk-Kapelle eben ziemt, zum Teil mit einem Spannungsbogen von schnell zu ganz schnell zu ganz, ganz schnell. Noch mehr Abwechslung besorgen die Zusatz-Instrumente auf "Igen!" wie ein Saxophon, ein Akkordeon oder eine urige Hammond-Orgel. Im deutschsprachigen 'Berlin Babylon' dürfen sich die beiden jungen deutschen und türkischen Rapper Rack & Sonic lauthals ab-sprechen. Selbst Deutschrocker Stefan Stoppok hat es auf einen Track geschafft, nämlich auf den Opener "Debrecen". Die TRANSSYLVANIANS servieren also für jeden Alternativ-Freak etwas, quer durch den ungarischen Gemüsegarten, alles angenehm kurz und knackig verpackt. Unverdaulich wird der Mix jedoch für Leute, die nur auf Metal stehen - ihr rammt der CD am besten gleich einen Pfahl durch die Hülle. Doch wer auf abgedrehte Sommer-Mugge mit ELÄKELAISET-Touch und tanzbaren Folksmelodien steht: Mit den TRANSSYLVANIANS macht ihr definitiv nichts falsch.
Anspieltipps: Jánoska, Berlin Babylon, Debrecen, Legényés
- Redakteur:
- Henri Kramer