TRASH TALK - 119
Mehr über Trash Talk
- Genre:
- Hardcore
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Col /Sony
- Release:
- 19.10.2012
- Eat The Cycle
- Exile On Broadway
- My Rules
- F.E.B.N.
- Uncivil Disobedience
- Blossom & Burn
- Reasons
- Fuck Nostalgia
- Apathy
- Thanks, But No Thanks
- Bad Habits
- Swinging To Pieces
- For The Lesser Good
- Dogman
Gereift und dennoch wütend.
Ein fast 22 Minuten langes TRASH TALK-Album. Für die eigenen Verhältnisse könnte "119" ein wahres Progressive Rock-Feuerwerk werden. Mittlerweile ist man auf dem Plattenlabel der Hip Hop Crew ODD FUTURE angekommen und ist dort der einzige Künstler, der nicht zu der Wolf Gang gehört. Aber auch das färbt nicht auf die Band ab, wie "119" eindrucksvoll belegt.
Die "Awake" 7"-Single ließ es schon erahnen: TRASH TALK sind durch mit den auch gerne einmal unter einer Minute langer Wutausbrüchen, wie auf ihren ersten Releases. Man schreibt mittlerweile fast schon klassische Hardcore-Songs, die sich vor BLACK FLAG und CRO-MAGS verneigen. Die Nummern sind etwas länger, als gewohnt und dadurch auch etwas eingängiger, einfach weil man mehr Zeit hat, sich auf das Lied einzulassen. TRASH TALK sind dennoch immer noch so wütend, wie auf "Eyes & Nines". Die Wut und Intensität von "Walking Desease" erreicht man allerdings nicht und wird dies auch nicht mehr erreichen.
"119" bietet trotzdem 14 erstklassige TRASH TALK-Kracher. 'Exile On Broadway' ist ein räudiger Hit, wie gemacht für hitzige Pits und viel Action im Publikum und auf der Bühne. 'Blossom & Burn' kann mit TYLER THE CREATOR und HODGY BEATS von ODD FUTURE aufwarten und ist eins der Highlights des vierten Albums. Von Durchgang zu Durchgang wird deutlicher, dass TRASH TALK als Band gereift sind. Man prügelt sich hier nicht mehr in elf Minuten durch zehn Tracks, wie noch zu "Walking Desease"-Zeiten, sondern gibt einigen Songs sogar ein klein wenig Raum, sich zu entfalten - und das steht dem Quartett gut.
Besagtes "Walking Desease" wird wohl auf ewig meine Lieblings-TRASH TALK-Platte sein, aber "119" hat beste Chancen auf Platz zwei zu rücken.
Hardcore und Punk as fuck, das macht zur Zeit kaum jemand den vier Kiffern vor. Wenn selbst der britische NME acht von zehn Punkten gibt, dann haben es TRASH TALK langsam aber sicher geschafft und könnten einen ähnlichen Crossover-Status erzielen wie einst die GALLOWS. Zu wünschen wäre es TRASH TALK.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Sebastian Berning