TRAUMA (US) - Awakening
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2022
Mehr über Trauma (US)
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Massacre Records
- Release:
- 09.09.2022
- Walk Away
- Ted Talks
- Death Of The Angel
- Meat
- The River Red
- Burn
- Falling Down
- Voodoo
- End Of Everything
- Blind
- Death Machine
Willkommen zurück, Jungs!
Die ehemalige Band Cliff Burtons musste vor zwei Jahren einen weiteren, sehr schweren Schicksalsschlag verarbeiten. Am 28. September, also einen Tag nach dem 34. Todestag ihres ehemaligen Bassisten, verstarb mit Donny Hillier ihr Sänger, der 2018 noch das tolle "As The World Dies" eingesungen hatte. Nun rappelt sich TRAUMA erneut auf, um mit "Awakening" und neuen, bekannten Gesichtern in der Mannschaft ihrem ehemaligen Sänger entsprechend Tribut zu zollen. Denn mit dem ehemaligen VICIOUS RUMORS-Fronter Brian Allen sowie dem einstigen TESTAMENT-Tieftöner Greg Christian haben die Power-Thrasher aus der Bay-Area ein mehr als amtliches, dem Vorgänger zumindest gleichwertiges Folgewerk eingeprügelt.
Obwohl ich Hilliers Stimme auf dem 2018er Album sehr genoss, weiß auch Allen dem stark vom Bay-Area-Thrash abhängigen Power Metal der TRAUMA-Jungs den gewissen Punch zu versetzen. Nicht selten kommen daher gewisse "Razorblade Killers"- und "Electric Punishment"-Vibes auf. Instrumental gesehen schreckt der Thrash Metal auch vor melodischeren Momenten wie in 'Death Of An Angel' nicht zurück, zeigt ein ums andere Mal seine energische, straighte Facette ('Meat', 'The Red River'), nur um anschließend ein paar amtliche Power-Hymnen aus dem Ärmel zu schütteln. Flinke Soli, mal verspielter, doch stets straight nach vorn – oder mit 'Walk Away' etwas hypnotisierend wie bei FLOTSAM & JETSAM. Der Spagat zwischen Bands wie TESTAMENT, METALLICA in der frühen Ära und EXODUS auf der einen und VICIOUS RUMORS, LIEGE LORD und METAL CHURCH auf der anderen Seite schimmert noch deutlicher durch als zuvor, wodurch "Awakening" inklusive dieses abermals superben Artworks Fans aus beiden Lagern Freude bereitet.
Auch wenn mir persönlich der gewisse Über-Hit fehlt und ein, zwei Stücke speziell dem Ende hin nicht derart zünden wie die anderen, so ist TRAUMA doch das Kunststück gelungen, trotz der Hillier-Tragödie ein Album einzuhämmern, das dem letzten Album in nichts nachsteht. Hinzukommt eine schier zeitlose Produktion, die zwar modern genug klingt, um ordentlich zu ballern, trotzdem den wunderbaren Geist der einstigen Bay-Area-Schule gut ins Hier und Jetzt transferiert.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp