TRAVERS BAND, PAT - Boom Boom. Live At The Diamond, Toronto 1990 (DVD oder CD)
Mehr über Travers Band, Pat
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Edel Recor (Edel)
- Release:
- 25.02.2011
- Snortin' Whisky
- Life In London
- I La La La Love You
- Getting Betta
- What'cha Gonna Do Without Me
- Daddy Long Legs
- Heat In The Street
- School Of Hard Knocks
- Help Me
- Stevie
- Ready Or Not
- Boom Boom (Out Go The Lights)
- Born Under A Bad Sign
- Guitars From Hell
Pat Travers bei seinem kraftvollen Comeback 1990.
Pat Travers ist einer der großen Gitarristen, die unter Rockkennern hohes Ansehen genießen, es aber nie, zumindest hierzulande nicht, nach ganz oben geschafft haben. Ab Mitte der 70er baute sich der Kanadier in Großbritannien und den USA eine Karriere auf und brachte für etwa ein Jahrzehnt regelmäßig Alben mit einem schweren, bluesbasierten, typisch amerikanischen Hardrock heraus. Nach 1984 verschwand er für einige Jahre von der Bildfläche, und erst 1990 erschien seine nächste Scheibe "School Of Hard Knocks". Auf der anschließenden Tour wurde das Konzert in Pat Travers' Heimatstadt für das Livevideo und -platte "Boom Boom. Live At The Diamond, Toronto 1990" mitgeschnitten. Beide Medien sind nun - getrennt - als DVD bzw. CD mit geändertem Cover neu herausgekommen.
Die DVD zeigt die PAT TRAVERS BAND bei einem erfreulich bodenständigen Auftritt, der auf optische Gags und lange Ansagen verzichtet und sich ganz auf die Musik konzentriert. Pat Travers singt mit seiner charakteristischen tiefen und rauhen Stimme und brilliert als virtuoser Gitarrist, der souverän zwischen Lead- und Rhythmusgitarre und verschiedenen Spieltechniken wechselt. Ebenso überzeugt sein Co-Gitarrist Jerry Riggs, der auch bei einigen Soli glänzt oder mit Travers Doppel-Leads zündet und mit Big Hair und Rüschenhemd unverdrossen die modische Fahne der Spätachtziger hochhält. Dabei treibt die präzise Rhythmusfraktion gekonnt den Motor an. Die Setlist ist eine gute Mischung aus alt und neu. Neben mehreren Titeln des aktuellen Studioalbums wie dem Titellied oder 'What'cha Gonna Do Without Me' werden natürlich auch Klassiker aus der Frühzeit gespielt, etwa 'Snortin' Whiskey', 'Getting Betta' und nicht zuletzt eine lange Darbietung von 'Stevie' mit ausführlichen Soli. Das Konzert endet perfekt mit dem titelgebenden Singlehit 'Boom Boom (Out Go The Lights)', bei dem natürlich das Publikum lautstark mitsingt, einer eigenwilligen Interpretation von ALBERT KINGs Bluesklassiker 'Born Under A Bad Sign' und dem wuchtigen Instrumental 'Guitars From Hell', das losdrischt wie 'He's A Woman, She's A Man' von den SCORPIONS.
Die zeitgleich erschienene CD enthält das gleiche Programm. Nur auf Audio konzentriert, wird klar, dass Pat Travers keinen Massenerfolg erzielte. Seine Musik orientiert sich an ihrer eigenen Dramaturgie und dem Spiel. Sie enthält kaum griffige, mainstreamtaugliche Refrains. Leider ist die CD (jedenfalls meine Promokopie) fehlerhaft aufgenommen, indem sie mit dem zweiten Stück 'Life In London' anfängt und nach 'Guitars From Hell' mit dem Eröffner 'Snortin' Whiskey' samt Ansage endet. Wer sich die Scheibe künftig zulegen will, sollte also erst probehören.
Anspieltipps: Getting Betta, Stevie, Boom Boom, Guitars From Hell
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser