TREEKILLAZ - Leaving Last
Mehr über Treekillaz
- Genre:
- Alternative Rock
- Label:
- N-Gage Productions / Twilight
- Release:
- 10.02.2006
- Refugee
- No Return
- Do It Again
- Waterfall
- Garden Of Serenity
- Mansnake
- Mockingbird
- Lossing Heart
- The Evidence
- It Doesn't Matter
Da habe ich also doch richtig gehört: Niemand Geringerer als CLAWFINGER-Frontmann Zak Tell hat auf der neuen TREEKILLAZ-CD beim RAMONES-Tribute 'Garden Of Serenity' einige Gastvocals beigesteuert. Doch nicht nur das; die gesamte neue CD der Schweizer Alternative-Rock-Band wurde vom CLAWFINGER-Team in deren Stockholmer Studio aufgenommen, was jedoch nicht dazu geführt hat, dass irgendwelche offensichtlichen Parallelen zu CLAWFINGER und den TREEKILLAZ entstanden sind. Das Quartett aus Biel bleibt seinem Grunge-lastigen Sound weitestgehend treu, beschränkt sich auf "Leaving Last" allerdings nicht nur darauf, eine einzige Seattle-Hommage loszusenden, sondern reißt sich durch die meist positive Grundstimmung und einige flotte, energiegeladene Riff-Attacken auch jedes Mal wieder im Ansatz von irgendwelchen Depri-Arrangements los.
Songs wie beispielsweise 'It Doens't Matter', 'Refugee' und 'Waterfall' mögen noch so emotional sein, doch an einem bestimmten Punkt angekommen, schlagen sie durch einige heftige Grooves in richtig fette Heavy-Rock-Kompositionen um, deren Wucht einen jedes Mal wieder umhaut. Meistens werden die Nummern dann noch durch feine, einprägsame Melodien angereichert und steigern sich im Falle von 'Mansnake' und 'No Return' sogar zu echten Ohrwürmern.
Leider aber spielt der Gesang bei alldem nicht immer mit. Gerade dann, wenn es besonders melodisch wird, wie etwa im Refrain von 'Do It Again' oder beim RAMONES-Track 'Garden Of Serenity' stößt Frontmann Bucher an seine Grenzen. Statt tatsächlich melodisch zu singen, beginnt er in den Momenten, in denen er einen Ton länger halten muss, fast schon zu leiern, was natürlich gerade bei diesen Tracks, in denen der Chorus einer ständigen Wiederholung unterliegt, ziemlich auffällig wird. Glücklicherweise beschränkt sich dieser Schönheitsfehler dann auch nur auf diese beiden Stücke, denn ansonsten wäre die Magie, die von diesem Album speziell in den emotionalen Momenten ausgeht, garantiert nicht so greifbar.
So hingegen bleibt "Leaving Last" immer noch ein sehr gelungenes Album in der Tradition solcher Gruppen wie ALICE IN CHAINS und SOUNDGARDEN, mit dem einzigen, aber großen Unterschied, dass die Bezeichnung Rock hier treffender ist als der Oberbegriff Grunge. Und so liefern die TREEKILLAZ schlussendlich auch den Beweis dafür, dass man in der Schweiz nicht nur im klassischen Hardrock erste Klasse zu bieten hat, sondern dass die Eidgenossen auch in der moderneren Spielart einige empfehlenswerte Vertreter haben, die den internationalen Vergleich (und hier besonders den zur amerikanischen Konkurrenz) nicht zu scheun brauchen.
Anspieltipps: No Return, Waterfall, Lossing Heart
- Redakteur:
- Björn Backes