TRIBULATION - Where The Gloom Becomes Sound
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2021
Mehr über Tribulation
- Genre:
- Dark Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Century Media (Sony)
- Release:
- 01.01.2021
- In Remembrance
- Hour Of The Wolf
- Leviathans
- Dirge Of A Dying Soul
- Lethe
- Daughter Of The Djinn
- Elementals
- Inanna
- Funeral Pyre
- The Wilderness
Vielschichtige Trauerarbeit
TRIBULATION war in den letzten Jahren neben MORBUS CHRON eine der faszinierendsten Bands im schwedischen Death Metal und die Entwicklung von einer old-school DM-Band hin zu einem ganz eigenen Sound zu beobachten, war sehr spannend.
Nun steht mit "Where The Gloom Becomes Sound" eine harte Zäsur ins Haus, das Ende einer Ära sozusagen, denn mit Gitarrist Jonathan Hultén verließ der Hauptsongwriter der Band, der auch das neue Album zu großen Teilen komponierte, TRIBULATION.
Wie es mit den Schweden in Zukunft weitergehen wird, steht daher in den Sternen, bis dahin können wir uns jedoch an ihrem bis dato reifsten, vielschichtigsten Album erfreuen, das den eingeschlagenen Weg konsequent weitergeht und klassischen Death Metal mit traditionellem Heavy Metal mischt, dazu eine gehörige Prise Postpunk unterrührt und das Ganze zum Schluss mit Gothic der alten Schule dekoriert. Das Ergebnis ist ein morbides, schönes Stück Musik, das exzellent unterhält. Auch textlich wird mit reichlich okkultem Ornament gespielt, was sich hervorragend ins Gesamtbild einfügt und "Where The Gloom Becomes Sound" zu einem frühen Höhepunkt im noch jungen Jahr macht. Das hier ist schlicht exzellent gemacht, in allen Details, von der Komposition über das Arrangement hin zur Produktion. Und während die Songs allesamt einzeln hervorragend funktionieren, ergibt sich über das ganze Album ein toller Spannungsbogen, der den kompletten Durchlauf und das Ganze zu mehr als der Summe seiner Einzelteile macht. Eine Band, die eine künstlerische Vision hat und diese auch umzusetzen weiß. Dabei sitzen selbst die kurzen Zitate inklusive der Bachschen Bourré in 'Dirge Of A Dying Soul' perfekt und TRIBULATION liefert ein Album ab, das der Liebhaber eklektischer, düsterer Musik immer wieder goutieren kann, ohne dass sich die Weltmüdigkeit breit macht, die sonst sein ach so schweres Los ist. Nein, dass hier ist schlicht exzellente Unterhaltung, in der man genau so tief versinken kann, wie man möchte, ohne dass es langweilig wird.
Sollte dies der Schwanengesang der aktuellen Inkarnation TRIBULATIONs sein, so ist es der allzeit beliebte Abschied auf dem Höhepunkt des Schaffens, sollten die verbliebenen Musiker stilistisch ähnlich weiterziehen, so werden sie es schwer haben, dieses Meisterwerk zu übertreffen.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst