TRINAKRIUS - The Black Hole Mind
Mehr über Trinakrius
- Genre:
- Doom Metal
- Label:
- Hellion
- Release:
- 31.10.2008
- Between Light And Madness
- Torment
- Mad
- Raptus
- Killerotomia
- Mental Devastation
- Little Angel (Samuel's Theme)
- Insane Society
- Paranoid
Ein nicht unbedingt spektakuläres aber auf jedenfall grundsolides Werk, das die Italiener vom Epic Doom in stoner-rockigere Gefilde führt.
Nach PsycheDOOMelic und Doom Symphony ist es nun das Itzehoer Label Hellion Records, das sich dem Drittling der italienischen Doomer von TRINAKRIUS widmet. Die Scheibe hört auf den Namen "The Black Hole Mind" und ist rein optisch schon mal großartig aufgemacht. Was daneben sofort auffällt, ist der neue Sänger Flavio Rezza, der im Vergleich zu seinem Vorgänger Michele Vitrano deutlich erdiger und weniger klar singt. Auch musikalisch ist das neue Material rock'n'rolliger ausgerichtet und weniger episch, so dass sich die Epic-Doom-Roots immer mehr verdünnisieren und einem Feeling weichen, das ein wenig an die mittleren TROUBLE erinnert. Passagen wie das Hauptriff von 'Mad' und der zugehörige Gesang sprechen hier Bände.
Passionierte Obskur-Epiker mögen die Entwicklung bedauern, während ich der Band andererseits attestieren möchte, im neuen Soundgewand möglicherweise ein etwas breiteres Publikum ansprechen zu können als noch auf der Vorgängerscheibe "Sancta Inquisitio". Auch nimmt die Eigenständigkeit gegenüber den früheren Werken nicht mal unbedingt ab, weil auch der CANDLEMASS-lastige Doom früherer Zeiten nicht unbedingt übermäßig originell war. Dank ausladenderer, doomiger und gesanglich auch klassisch-epischer orientierter Stücke wie etwa 'Raptus' oder dem mit etlichen Growls ankommenden 'Insane Society' vermeiden es die sechs Italiener dazu noch gekonnt, zu sehr in die Stoner-Rock-Ecke abzudriften, weshalb es ihnen gelingen sollte, nach einer gewissen Eingewöhnungsphase auch die älteren Fans bei der Stange zu halten.
Insgesamt bleibt jedoch festzuhalten, dass die rockigere Schiene und der Ozzy-Ära BLACK SABBATH-Einfluss dominieren, was Stücke wie 'Killeromania' und das teils sehr spacige 'Mental Devastation' andeuten und letztendlich durch die ziemlich aggressive Coverversion zu 'Paranoid' auch ganz offen eingestanden wird. Dazu kommt noch eine mystische Ballade und fertig ist ein trotz der merklichen stilistischen Modifikation gelungenes Album, das eine schöne Brücke zwischen Epic Doom und doomigem Stoner Rock schlägt, dem aber ein Tick mehr Mut zur Eigenständigkeit spürbar gut getan hätte. Doomköpfe und Steinerrocker sollten auf jeden Fall mal reinhören, zum Blindkauf möchte ich aber nur bedingt raten, da es sich um einen richtigen Genre-Überflieger nun auch wieder nicht handelt.
Anspieltipps: Raptus, Mad, Insane Society
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle