TRIPTYKON - Eparistera Daimones
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2010
Mehr über Triptykon
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Century Media/EMI
- Release:
- 19.03.2010
- Goetia
- Abyss Within My Soul
- In Shrouds Decayed
- Shrine
- A Thousand Lies
- Descendant
- Myopic Empire
- My Pain
- The Prolonging
CELTIC FROST für Fortgeschrittene.
Ich muss es gestehen: CELTIC FROST fand ich erst ab ihrem regulären Longplayer "To Mega Therion" spannend. Weder der Höllenhammer, noch die beiden EPs konnten mich zum Erscheinungstermin faszinieren. Das war mir damals zu rumpelig. Heute weiß ich, dass ich einfach noch nicht reif für die schwarze Insel der Herren Warrior und Ain war. CELTIC FROST hat es damals mit dem bereits erwähnten Longplayer und noch viel mehr mit dessen Nachfolger "Into The Pandemonium" eine satanische Meßlatte bis heute zu definieren, die in ihrer Vielseitigkeit und Konsequenz bis heute selten erreicht werden konnte. Und dies, obwohl gut zwei Dekaden ins Land gestrichen sind. Beachtlich. Was auf den Alben danach präsentiert wurde, war musikalisch sicherlich auch nett, soll aber hier und jetzt keine Rolle spielen. Die Band zerbrach. Bis im Jahr 2006 mit "Monotheist" ein exzellentes Comebackwerk in die Läden gestellt wurde. Auf diesem Monument wurde der einstmals eingeschlagene Pfad fortgesetzt und sogar verbreitert. Selten war Black Metal so spannend. Die nachfolgende Tournee hat dann gezeigt, wie ernst es den Herrschaften mit ihrer (musikalischen) Botschaft ist. Die Atmosphäre war einfach unglaublich intensiv.
Nun liegt das erste Album von Tom Warrior nach der erneuten Trennung von Martin Ain vor mir. TRIPTYKON, so die Überschrift der aktuellen Zerstörungsmaschine, in der wir auch weitere Bekannte der letzten CF-Besetzung wieder finden. So ist DARK FORTRESS-Klampfer Santura heuer auch mit im dunklen Boot unterwegs und hat das böse Werk so nebenbei in seinem Studio mit dem nötigen Klangbild ausgestattet. Und genau so tönt es dann auch.
"Eparistera Daimones" setzt dort an, wo uns "Monotheist" verstört zurück gelassen hat. Und geht noch einen Schritt weiter. Die Stimmung auf dem neuen Album ist zerstörerisch düster, zermürbend und einfach nur fies. Viele Passagen werden sehr lange ausgewalzt, was der eine oder andere Hörer sicherlich als langatmig wahrnehmen wird. Wer sich aber länger mit dem Album auseinandersetzt, wird feststellen, dass genau dieser Zustand erreicht werden soll. Zumindest ist das mein subjektiver Eindruck. TRIPTYKON ist das absolute Gegenteil von hell, weiß oder Leichtigkeit. In dieser Welt ist alles dunkel, schwarz und schwer. Ein Kunstgriff, der aber niemals aufgesetzt oder gar künstlich wirkt. Das ist alles emotional nachvollziehbar und ehrlich. Man hört sofort, dass hier Musiker zu Gange sind, die nicht mal eben ein düsteres Album einspielen wollen. Nein, hier hat alles Hand und (Hinke-)Fuß. Da passen sowohl ein zartes Frauenstimmchen, wie im zerbrechlichen 'Pain', wie auch ein Knüppel schwingender High-Speed-Dämon namens 'A Thousand Lies' ins Konzept. Gerade letztere Nummer wird Freunde der frostigen Ursuppe in absolute Verzückung versetzen.
Warum meine Note nach all' dieser Euphorie nicht noch höher ausfällt, liegt schlicht und ergreifend daran, dass ich gern ein paar mehr "Uuuhs" gehabt hätte. Nein, ernsthaft: Bei ein paar wenigen Passagen hätte ich mir dann doch eine leichte Straffung gewünscht, aber das mag ich in einigen Monaten ganz anders sehen. Denn ich denke, dass "Eparstera Daimones" noch lange weiter wachsen wird. Aufregend genug, um es immer wieder aufzulegen, ist es auf jeden Fall.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Holger Andrae