TRIUMPHER - Spirit Invictus
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/24
Mehr über Triumpher
- Genre:
- Power Metal / Epic Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- No Remorse Records
- Release:
- 25.10.2024
- Overture to Elysian
- Arrival of the Avenger
- Athena (1st Chapter)
- Spirit Invictus
- Alexander
- Shores of Marathon
- Triumpher
- Hall of a Thousand Storms
Der Epic-Metal-Himmel erstrahlt.
TRIUMPHER aus Griechenland ist eine Band, die den Epic-Metal-Sound für mich noch mal neu prägen konnte. Nur etwa eineinhalb Jahre nach dem starken Debüt liefert sie jetzt "Spirit Invictus" nach. Der Zweitling ist mit einem farblich sehr gelungenen Artwork ausgestattet, für das der Sänger Mars Triumph (ernsthaft, so nennt er sich) selbst verantwortlich ist. Antonis Vailas, wie er mit bürgerlichem Namen heißt, hat aber auch schon ein paar schöne Artworks für andere Bands abgegeben.
Das Spannende bei TRIUMPHER ist, dass man nicht nur entweder die CANDLEMASS-, die BATHORY- oder die MANOWAR-Schiene hinabfährt, und auch nicht den Kauz-Metal-Tripp wählt, sondern dass phasenweise durchaus geballert wird. Als zentralen Einfluss können die Griechen SATAN'S HOST (in der Inkarnation mit Harry Conklin seit 2011) aus meiner Sicht nicht verhehlen. Schlagzeuger Agis Tzoukopoulos gibt ziemlich Gas, ein leicht speedig-thrashiger Einfluss ist daher offensichtlich. Mars Triumph erinnert beim Gesangt nicht nur an den Tyrant (SATAN'S HOST, JAG PANZER, TITAN FORCE), sondern auch an den großen Eric Adams (MANOWAR). Achtet auf die Passagen, wenn er in eine Art sprechendes Rufen verfällt, und ihr meint, dass er gleich ganz hoch geht, um schwarze Winde, Feuer und Stahl anzupreisen. Auch die Chöre, die dezent eingesetzt werden, sind atmosphärisch stimmig. Nirgends ist der SATAN'S HOST-Einfluss offensichtlicher als bei der Gitarrenarbeit. Neben SABOTER-Gitarrist Christopher Tsakiropoulos ist jetzt auch SACRAL RAGE-Saitenhexer Marios Petropoulos dabei. Ich finde, dass die Mischung aus Epik, Geschwindigkeit, Härte, Dramaturgie und Emotion auf diesem Album sehr gut gelungen ist.
Es folgt aber noch ein kleines "Aber", denn: Auch nach etlichen Durchläufen haben sich mir noch keine Superhits eingebrannt. Die Songs sind allesamt gut, aber ich finde bisher keinen völlig überragend. Keiner sagt mir: Ich werde später auf jeder Aftershow-Party bei den traditionalistischen Metal-Festivals laufen. Das geht natürlich nicht bei jedem Album, aber da die Soundqualität und das Grundgerüst hier von so hoher Qualität sind, wäre hier ein veritabler Hit auf ATLANTEAN KODEX- oder LUNAR SHADOW-Niveau natürlich noch die Kirsche auf der epischen Torte gewesen. So habe ich natürlich trotzdem viel Freude an einem hochklassigen epischen Metal-Album. Die höchsten Weihen bleiben so aber noch verwehrt, auch wenn der Epic-Metal-Himmel insgesamt gerade zurecht in TRIUMPHER-Farben erstrahlt.
Anspieltipps: Arrival Of The Avenger, Triumpher.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer