TROLLFEST - Brumblebassen
Mehr über Trollfest
- Genre:
- Folk Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- NoiseArt Records
- Release:
- 24.08.2012
- Brumblebassen
- Böse Tivoli
- Illsint
- Hevlette
- Finsken, Norsken Og Presten
- Mystisk Maskert
- Apis Mellifera
- TrinkenTroll
- Verboten Kjaerleik
- Bràk
- Sellout
- Rundt Bàlet
- Konterbier
Ein bisschen Spaß muss sein
Nicht viele Thesen treffen den Nagel der heutigen Zeit so präzise, wie der 1972er Welthit des Herrn Blanco. Und so sind es speziell die Spaßbacken, die ihre Freude auch an untypischen Konzepten haben, eben jene, die mit ihren Themen unsere oft so (zu) bierernste Subkultur auflockern, jene Truppen wie TANKARD, die GRINDFUCKERS, ALESTORM oder eben TROLLFEST, die ihr akustisches Licht nicht nur auf die Missstände und Gräueltaten der heutigen Menschheit scheinen lassen. So unterschiedlich jene auch sein mögen, so kommen alle auf den gemeinsamen Nenner "Spaß" und speziell Letztgenannte wird aufgrund ihrer musikalischen und lyrischen Ergüsse wohl nicht zu überhören sein.
Herrlich chaotischer, thrashiger Death Folk Metal, teilweise durch authentische Instrumente, durch ihre eigene verrückte Trollsprache, Trollspàk, und durch besonderen Charme auf die Ebene des "Besonderen" befördert. Auch anno 2012 stehen die bekloppten Norweger-Trolle von TROLLFEST für dieses Markante, wovor auch "Brumblebassen" keinen Halt macht.
Lyrisch gibt es wieder Altbewährtes, speziell für die deutschen Muttersprachler gilt in den folgenden 13 Stücken: Hirn aus, Bier auf! Schön, wenn es wenigstens etwas Verlässliches heutzutage gibt. Irgendwo im Troll-Universum dreht sich alles um den Protagonisten "Brumblebassen", von Beruf Bienenzüchter und Met– sowie Honigverkäufer und seine Lebensgeschichten.
Und musikalisch könnte der Honigwein nicht ergiebiger laufen: Schnelle, auf den ersten Blick wild zusammen gewürfelte Fetzen wie das Titelstück, 'Böse Tivoli' oder 'Illsint', spaßige Schunkelstücke wie 'Hevlette' und 'Mystisk Maskert' oder Nummern, die von ihrer Ausrichtung schon beinah in den Humpa-Thrash-Metal abdriften ('Apis Mellifera', 'Bràk').
Hier sollte man seine manchmal zu eng gesetzten Scheuklappen einmal ad acta legen und sich dem Trollwahn völlig hingeben können. Und dass sich die Jungs selbst nicht richtig ernst nehmen, unterstreicht nicht zuletzt das abschließende 'Rundt Bàlet', Augen verdrehen, die Hände ins Gesicht klatschen und den Spaß die Oberhand gewinnen lassen. So erhebt eure Tassen und Hörner, schüttet ein den guten Saft und lasst "Brumblebassen" von Neuem beginnen.
Und nach diesen Vorgaben vertrauen die Trolle abermals auf ihre drei Sinne: Blödsinn, Irrsinn und Wahnsinn, selbstverständlich alles mit einer positiven Zuckerglasur bezogen. "Brumblebassen" ist abermals ein herrlich erfrischendes, ungemein abwechslungsreiches Opus voller Charme und Witz geworden. Entweder man liebt diesen eigenwilligen Folk-Paukenschlag oder man macht einen enormen Bogen um die wirre Welt der Trolle. Allein das Coverartwork sollte schon aufschlussreich genug sein, auf welche Seite (der Macht) man sich schlägt.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp