TRUCKFIGHTERS - Phi
Mehr über Truckfighters
- Genre:
- Stoner/Fuzz Rock
- Label:
- Fuzzorama Records/Soulfood
- Release:
- 07.09.2007
- Atomic
- Partyeight
- Kickdown
- Chameleon
- Dysthymia
- Slacken
- Warhead
- Traffic
- Slides
- The Game
Der zweite Streich der TRUCKFIGHTERS befindet sich in den Startlöchern, einer Truppe aus Schweden, die sich dem Fuzz Rock (zu deutsch: verzerrter oder Fussel-Rock) verschrieben hat und mit dem Debütalbum "Gravity X" schon eine schön wuchtige Keule vorgelegt hat. Zugegeben, einen durchaus blöden Bandnamen haben die Jungs sich da ausgesucht, aber davon sollte man sich nicht täuschen lassen, denn die Mucke hat es in sich und vor allem live ist die Band eine Macht.
Der Opener 'Atomic' knattert auch gleich schön los, im Mittelteil wird man mal kurz an 'Little Sister' von den QUEENS OF THE STONE AGE erinnert, daneben krachen kraftvolle Riffs durch die Botanik und es werden eine Reihe lässige Gitarrensoli aus dem Ärmel geschüttelt - ein schöner Auftakt. Die meisten Stücke kommen aber eine Stufe entspannter daher als diese Nummer, die dröhnenden Attacken werden immer wieder von verspielten Gitarrensoli unterbrochen, alles garniert mit den psychedelischen Vocals, die klingen, als hätte der Sänger mehr als einmal an einem überdimensionalen Joint genuckelt. Überhaupt ist der Sound recht abgespaced, der ruhigste und psychedelischste Song 'Dysthymia' geht schon fast in Richtung COLOUR HAZE. Auch 'Traffic' ist solch ein Song - eigentlich eine starke Nummer, die aber auch verdeutlicht, dass die TRUCKFIGHTERS manchmal zu verspielt agieren. Die ganze Zeit wartet man auf die Wiederholung des stampfenden Powerriffs, aber dann verliert sich der Song zum Schluss etwas in frickligen Spielereien. Ganz anders allerdings z. B. 'Chameleon', das längste Stück mit zehn Minuten Dauer, welches ganz und gar nicht langweilig daherkommt, da auch in der zweiten Hälfte des Songs noch was Neues passiert und zum Ende hin noch mal richtig Fahrt aufgenommen wird.
'Atomic', 'Partyeight', 'Chameleon' und mit leichten Abstrichen noch 'Traffic' sind für mich die stärksten Stücke auf "Phi". Am besten sind die TRUCKFIGHTERS halt immer noch dann, wenn sie mit voller Wucht losknattern, dass die Erde erbebt. Ein Song wie 'Warhead', der zunächst mit einer gewissen Nähe zum Doom aufwartet um dann sehr bedächtig auszuklingen, zündet hingegen nicht wirklich und ist für mich auch die schwächste Nummer auf "Phi".
Im Direktvergleich mit dem Vorgänger und Erstling "Gravity X" geht "Phi" nicht unbedingt als Sieger vom Platz. Es ist zwar 20 Minuten kürzer als der Rundling aus dem Jahre 2005, aber trotzdem ein gutes Stück verspielter und psychedelischer - da kam man beim ersten Album einen Tick besser auf den Punkt, klang erdiger und strukturierter. Damit einhergehend ist auf der neuen Scheibe aber auch eine größere Variabilität - und wie bereits erwähnt streckenweise eine deutliche Nähe zum Psychedelic Rock zu verzeichnen, in dieser Hinsicht war "Gravity X" doch ein wenig eintönig. Insgesamt kann man "Phi" aber jedem "Wüsten-Rock"-Anhänger (alles zwischen KYUSS und QOTSA) bedenkenlos ans Herz legen und wer bereits "Gravity X" mochte, kann hier eh nix falsch machen.
Anspieltipps: Atomic, Partyeight, Traffic
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer