TSALAL - Mark Of The Beast
Mehr über Tsalal
- Genre:
- Noise Black Metal/Bestial Black Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- War Vellum
- Release:
- 31.10.2023
- Burn The Garden
- Endless Obliteration
- Golden Eyes Upon The Golden Throne
- Unholy Vision
- Mark Of The Beast
- Eternal Athanor
- Roman Revenge
- Abyss Of Grotesqueness
Die nächste Attacke!
War "Encapsulating The Essence Of Death To Gain Insight Into Rebirth" innerhalb der Chronologie der Diskographie der Kanadier noch der zweite Teil einer Reihe, die mit der EP "Gazing Into Psilomelane" ein Jahr zuvor begonnen wurde, so ist "Mark Of The Beast" nun veröffentlichungstechnisch etwas ganz anderes.
Dem akustischen Angriff auf die Ohren liegt der Auftritt des Duos beim "War On Alberta"-Festival zugrunde, der nun in voller Länge für die Nachwelt konserviert wurde. Headliner des Festivals war übrigens REVENGE, was zeigt, in welche Stilrichtung sich anwesende Bands bewegen. Personen, die TSALAL noch nicht kennen, werden es nun nicht glauben können, dass das, was TSALAL auf Platte bannt, noch um einiges chaotischer, brutaler, verrückter und abstoßender ist, als das, was REVENGE in den letzten 20 Jahren so fabriziert hat. Wenn auf "Attack.Blood.Revenge" die Gitarre nach Staubsauger klingt, dann ersetzt TSALAL dies durch ein durchgehendes Flugzeugdröhnen. Wie schon bei der vorhergehenden EP beschrieben, besteht der Sound des Duos aus einem übersteuerten, stark verzerrten Bass und einem Schlagzeug. Die Gitarrensoli, die auf den vorigen Studio-Veröffentlichungen noch zu hören waren, wurden hier ausgespart, da man auch tatsächlich zu zweit aufgetreten ist. Das macht das Geschehen nicht minder spannend, da auf "Mark Of The Beast" die Brutalität noch mehr im Vordergrund steht, als es auf den letzten Veröffentlichungen der Fall war und so gekonnt die Brücke zu den Demo-Krachern "Tsalal" (2012) und "Transmutation War" (2020) schlägt, auf welchen der puren, ungefilterten und chaotischen musikalischen Gewalt gefrönt wurde.
Das Livealbum besticht durch einen Dröhnsound, der einen plattwalzt. Genau diesen Sound findet man auch in extremen Formen des Doom oder Drone, jedoch darf Schlagzeuger K.S. genau in diesem Bass-Wirrwarr noch sein unglaublich schnelles und unerbittliches Spiel einfügen, was das Ganze zu einem gnadenloesn Hörerlebnis macht. Zu Erarbeiten gibt es wenig an diesem Album, das Hören selbst ist die Arbeit, für manche das Aushalten des Krachs. Für Fans von gepflegtem Noise Black Metal oder wie TSALAL selbt das beschreibt, was sie da treiben: Harsh Noise War Black Metal, ist das aber genau der richtige Stoff.
Damit ist auch eigentlich alles gesagt, was gesagt werden muss, denn "Mark Of The Beast" klingt genauso wie es diese Stilzuschreibung vermuten lässt. Der Bass ist so verfremdet, das man an manchen Stellen tatsächlich nur "Noise" mit Drumbeats hört. Herauszuheben ist jedoch ein Song, der ein paar Besonderheiten aufweist. 'Eternal Athanor' groovt im Gegensatz zu den anderen Songs klar nachvollziehbar und lässt die Bassriffs erkennen. Im Bandkontext wohl der eingängigste Song.
Wem also herkömmlicher War Metal wie REVENGE, DIOCLETIAN, BLACK WITCHERY und PROCLAMATION zu kuschelig ist, der sollte hier im wahrsten Wortsinn beide Ohren riskieren und diese von TSALAL malträtieren lassen - im positiven Sinne!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Kenneth Thiessen