TURILLI, LUCA - The Infinite Wonders Of Creation
Mehr über Turilli, Luca
- Genre:
- Symphonic Metal
- Label:
- Magic Circle Music
- Release:
- 26.05.2006
- Secrets Of Forgotten Ages
- Mother Nature
- Angels Of The Winter Dawn
- Altitudes
- The Miracle Of Life
- Silver Moon
- Cosmic Relevation
- Pyramids Ans Stargates
- Mystic And Divine
- The Infinite Wonders Of Creation
Da nach dem Armbruch von MANOWAR-Gitarrist Karl Logan die gemeinsame Tour von MANOWAR und RHAPSODY verschoben wurde, scheint Gitarrenvirtuose LUCA TURILLI die Zeit genutzt zu haben, sich wieder einmal seiner selbstbetitelten Solo-Band zu widmen. Und nicht nur das, denn Anfang Juni wird auch noch die erste Platte seines neuen Bandprojektes LUCA TURILLI'S DREAMQUEST veröffentlicht. Bis dahin haben wir aber noch etwas Zeit, uns der Soloplatte des arbeitswütigen Italieners zu widmen, die "The Infinite Wonders Of Creation" heißt.
Thematisch befasst sich der Silberling diesmal mit den verschiedenen Aspekten der Natur, so dass es nicht verwunderlich ist, wenn hier im Gegensatz zum Vorgänger "Prophet Of The Last Eclipse" etwas ruhigere Töne angeschlagen werden. Großen Einfluss darauf hat auch, dass LUCA TURILLI auf den Zug des Female-voices-Booms aufgesprungen ist und Gastsängerin Bridget Fogle einen großen Teil des Materials singt. Aber keine Angst, der bewährte Sänger Olaf Hayer ist auch wieder mit von der Partie, wenn auch (leider) nicht so dominant wie früher.
Die Songs sind im Allgemeinen wieder sehr symphonisch und orchestral arrangiert, besitzen aber im Gegensatz zu den Vorgängern relativ wenige Schnittstellen zu den bisherigen RHAPSODY-Platten. Nach einem verträumten Intro, das mit Vogelgezwitscher, Naturgeräuschen und orchestraler Stimmung daherkommt (erinnert mich persönlich stark an GREGORIAN), folgt mit 'Mother Nature' gleich einer der Höhepunkte der Platte. Hier beeindruckt Bridget Forgle mit einer ziemlich wandelbaren Stimme und der daraus resultierenden enormen gesanglichen Bandbreite. Nur in den Höhen, und dort speziell beim opernartigen Gesang, kann sie nicht so ganz überzeugen, denn ihre Stärken liegen eindeutig in den rockigeren Gesangspassagen. Der erste Einsatz von Olaf Hayer erfolgt beim folgenden Track 'Angels Of The Winter Dawn'. Dieser lebt einerseits von den Gesanglichen Duellen (Hayer vs. Forgle) sowie jenen zwischen Gitarre und Keyboard. Auf der anderen Seite zeigt sich auch hier wieder Turillis großes kompositorisches Geschick, denn die gelungenen Melodiebögen und ein geschmeidiger Refrain setzen sich äußerst schnell im Gehörgang fest.
Mit 'Altitudes' hat der Maestro leider nicht meinen Geschmack getroffen, denn dieser Song fließt etwas gemächlich dahin, ohne zu zünden oder wirklich begeistern zu können. Zwar fängt er mit einer Menge Bombast und interessanten Chören viel versprechend an, verläuft dann allerdings etwas unmotiviert, was das Fehlen eines richtigen Refrains noch verstärkt. Einen weitern Höhepunkt von "The Infinite Wonder Of Creation" bildet das starke 'Miracle Of Life', dessen Anfang mit Delfingesängen lustigerweise schwer an die Kinowerbung einer Tierschutzorganisation gegen Delfinarien erinnert. Zudem wird die Nummer vom gezielten Einsatz elektronischer Klänge geprägt sowie einer enormen Dynamik, was den Track sehr kurzweilig werden lässt. Auch über die restlichen Songs ist nicht zu meckern, denn sie sind alle erstklassig produziert und arrangiert, doch der richtige Knaller ist leider nicht darunter.
Fazit: LUCA TURILLI ist mit "The Infinite Wonder Of Creation" ein zweifellos gutes, wenn auch nicht überragendes Album gelungen, auch wenn mir der Vorgänger aufgrund seiner Dynamik besser gefällt. Trotzdem ist die Platte für Fans des gepflegten Symphonic Metals auf jeden Fall ein guter Griff, wenn man sich an dem weiblichen Gesang nicht stört. Daher am besten einfach mal vorher antesten.
Anspieltipps: Mother Nature, Angels Of The Winter Dawn, Silver Moon
- Redakteur:
- Martin Schneider