TURISAS - The Varangian Way
Mehr über Turisas
- Genre:
- Folk Metal
- Label:
- Century Media / EMI
- Release:
- 18.06.2007
- To Holmgard And Beyond
- A Portage To The Unknown
- Cursed Be Iron
- Fields Of Gold
- In The Court Of Jarisleif
- Five Hundred And One
- The Dnieper Rapids
- Miklagard Overture
1997 gegründet, haben die Finnen von TURISAS es gerade mal auf ein Werk geschafft, das hoch gelobte "Battle Metal", das 2004 sein Haupt erhob, um im Humppa- und Viking-Genre Akzente zu setzen. Die Mitsinghymnen, die herrlich ins Blut gingen und sogar recht komplex ausgearbeitet waren, brachten TURISAS eine große Fangemeinde und viele, viele Festivalauftritte ein. Nach drei Jahren endlich hat man sich entschlossen, das Live-Programm etwas zu vergrößern und eine zweite Scheibe auf die Menschheit loszulassen. Dies ist mit "The Vangarian Way" nun endlich gelungen. Doch wie haben sich drei Jahre Zeitunterschied zwischen den Alben auf das Gesamtergebnis ausgewirkt?
Geblieben ist auf jeden Fall die Instrumentalisierung. Vielfältig, und vor allem mit ordentlich Trompeten, bleibt die auf Epik ausgelegte Vertonung der Hymnen auf der selben Art wie vorher. Auch Drumherum wird immer noch gern ordentlich gezimmert, gegrunzt und die Fiedel geschwungen. Der Mitsingfaktor hat sich nicht geändert, ist sogar bei mehr Liedern als auf den Vorgänger anzutreffen und macht diese CD für alle, denen FINNTROLL zu hart sind, zu einer herrlichen Einstiegshilfe in die gemütliche Welt des Humppa. Textlich hat man sich zwar immer noch auf der Welt der Wikinger verlassen, befasst sich aber nun mit der Thematik der Waräger, die im Gegensatz ihrer Kollegen statt des Westen lieber Richtung Osten zogen, und so bis vor die Türen Konstantinopels kamen, des heutigen Istanbul, um ihre Aufwartungen als Händler und Leibwächter zu machen. Klingt zwar nicht sonderlich kriegerisch, wird hier aber pompös und triumphvoll vertont, als hätte die ganzen Wikingerschaft Konstantinopel dem Erdboden gleich gemacht.
Was also hat sich aber nun in drei Jahren verändert? Nun, die früher doch dezenten Power-Metal-Wurzeln sind nun enorm dominant geworden und zeigen eine Truppe, die sich mit Vorbildern wie RHAPSODY nun auf den Weg gemacht hat, blutverschmiert die Konzertbühnen zu erobern. Der Choranteil ist stark gestiegen, und auch Frauenchöre geben nun ihre Wörter dazu ab. Pomp und Epik sind wie bereits erwähnt auf einem Hochniveau, und auch was Clean Vocals betrifft, wurde nun stark am Anteil gedreht. Besonders bei dem abschließenden 'Miklagard Overture' werden Ähnlichkeiten zu den normalen Bombastvertretern der Gattung Power Metal erkennbar, obwohl das Stück zum Glück das Maximum darstellt, welches die Platte in Bombast erreicht. Das Gegrunze ist ebenso wenig verschwunden wie die harten Gitarren, auch wenn das Ganze nicht mehr so dominant wie früher ist.
Wer den neuen Kurs des TURISAS-Schiffs mit Misstrauen betrachtet, sollte vor dem blinden Kauf auf jeden Fall einen Gehörgang vor den Kauf opfern, bevor man sich noch das Falsche unter den Nagel reißt. Wer aber vor allem ein Freund der Eingängigkeit und des Bombasts von Hymnen wie 'Battle Metal' war, wird sich mit dieser Scheibe garantiert keine Schädelfraktur zuziehen. Mir als alten Bombastfreak sagt die Scheibe auf jeden Fall zu, auch wenn ich bei den ersten Durchläufen doch recht enttäuscht war, wie harmlos die Platte letztendlich ist, und die stellenweise große Ähnlichkeit zum Songaufbau á la RHAPSODY doch etwas suspekt war.
Anspieltipps: To Holmgard And Beyond, Fields Of Gold, Miklagard Overture
- Redakteur:
- Lars Strutz