TUSKY - Rated Gnar
Rated Gnar
Mehr über Tusky
- Genre:
- Melodic Punk Rock
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- V2 Records International
- Release:
- 02.03.2018
- White Dress
- Folly
- Going Out
- Beacheater
- Attend The Party
- Tea For One
- Armed To The Teeth
- You Will Not Regret This (Please Hold Still)
- Smack Me With Your Bible Belt
21.03.2018 | 20:51
De nieuwe punkrocksensasie ùit Ablasserdam.
Darf ich mal kurz vorstellen: das Punkrockalbum des Jahres. Ja.Ja. Ja. Und nochmals Ja. TUSKY stammt aus und lebt in dem schönen niederländischen Städtchen Alblasserdam. Die Band besteht aus dem ehemaligen JOHN COFFEY-Gitarristen Alfred Luttikhuizen, denen mal eine große Zukunft prophezeit wurde. Aufgefallen sind diese wegen vor allem des unkonventionellen Stils ihrer Songs. Nächstes Mitglied in TUSKY ist der ehemalige JOHN COFFEY-Gitarrentechniker Sjors van Reeuwijk. So erklärt sich wahrscheinlich auch die wunderbare Gitarrenlastigkeit dieser grandiosen TUSKY-Halbstunde.
Schlagzeuger Bas Allein Richir und Bassist Christoffer van Teijlingen komplettieren das Quartett. Nach all den vielen schwermütigen, bedeutungsschwangeren, fragmentarischen bis infantilen Post Punk oder Post Post Punk - Geschichten der letzten Zeit hätte man die Hoffnung verlieren können, dass es Typen gibt, die mit Melodien und Harmonien auch wieder umzugehen wissen. Unkomplizierte Punk Rock Songs, so einfach ist das! Und wenn man sich das hier anhört, kommt der Glauben zurück. Genau Neun Stücke benötigt es, und dabei fällt kein einziger irgendwie negativ auf, langweilt oder fällt hinten über. Nein, im Gegenteil, was ich das Teil schon in mich aufgesogen habe. Mitgesungen. Mitgepfiffen. Mitgekloppt.
Das mag neben der unglaublich federleichten Art, solche Liedlein zu schreiben und aufzusetzen, daran liegen, dass hier einem der Phasen des Rocks gehuldigt wird, wo der das besonders schwer hatte. Nämlich in den späten Neunzigern, der Techno war allgegenwärtig, der Hip Hop erdrückte alles mit der Dicke-Hosen-Attitüde, die DJs klebten alles mit ihrer Bassmania zu, der Indie-Rock wiederholte sich, setzte vor allem auf das Prinzip, Laut-Leise und tat vor allem desinteressiert am blödignoranten Rest der Welt. Na toll. Wie oft war der aber schon totgesagt, totgeschrieben worden. Dabei gibt es durchaus Klassiker aus dieser Zeit.
TUSKY aber hat sich SAMIAM, JIMMY EAT WORLD, FOO FIGHTERS, BAD RELIGION und frühe WEEZER gegeben, sich fallen lassen und erreicht deren Leichtigkeit mit Leichtigkeit. So, genug der Namenssammelei. Die Band „will einfach nur spielen, eine schöne Zeit mit dem Publikum“ haben, es darf zart geschubst, umarmt, handgereckt und mitgegröhlt werden. Wenn ich die Holländer mal bloß vor die Finger oder gereckten Fäuste kriege! Immer zwei Getränke, eines zum unkontrollierten Herumschmeißen, eines zum über die erhitzte Birne kippen. Bisher sind schüchtern noch keinerlei Tourdaten bekannt. Schade. Die retten mir den Sommer.
Ich bin im übrigen Anhänger der Thesen, dass es besonders schwer ist, schnelle und dabei einfache Musiken mit Nachhaltigkeit zu entwerfen, genau wie es schwer ist, besonders spannend gaaanz laaangsaame Stücke zu erfinden. Hier ist es so, dass einfach gebaute Ideen besonders herzhaft gelungen sind. Erstens sind sie unaufgeregt treibend und zweitens unerhört eingängig gelungen. Zwei drei Mal gehört und Zack! - mittendrin im Mitsingzentrum. Insofern sind TUSKY auch ganz große Kunst. Einer alten Tradition auf dieser Webseite folgend, gebe ich hier mal Anspieltipps: ALLE! Anbieten kann man zudem die Videos zu 'Armed To The Teeth', 'Going Out', 'You Will Not Regret This (Please Hold Still) oder 'Folly' Der große Wurf!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben