TWELVE NOON - Saints And Sinners
Mehr über Twelve Noon
- Genre:
- Modern Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eclipse Records
- Release:
- 09.06.2017
- Change My Ways
- Breaking Down
- Saints And Sinners
- Hope In Tragedy
- Better Side
- Carry On
- No Way Out
- Back For More
- Bottom Of A Bottle
- The End
Heavy Rock mit Mainstream-Attitüde... und Eiern!
Modern-Rock-Acts mit Eiern? Da muss man aber schon noch einmal genauer hinschauen. ALTER BRIDGE hat diese Bedingung eine Weile erfüllen können und ist damit vielleicht auch die einzige prominente Mainstream-Kapelle, bei der harte Gitarren und Alternative-Sounds nicht gleich Massenanbiederung bedeutet. Zwischen all den NICKELBACKs und 3 DOORS DOWNs bleibt ansonsten aber kaum mehr Raum für dicke Grooves und vereinzelte Erkundungen des härteren Sektors - und genau deshalb fehlt es der Szene seit Jahren auch an echten Innovationen.
Letztgenannte sind nun auch nicht gerade die Spezialität von TWELVE NOON, aber zumindest darf die Truppe selbstbewusst einen auf dicke Hose machen, weil sie dazu auch die entsprechenden Riffs beisteuert und mit druckvollen Gitarren und ebensolchen Shouts weitaus mehr aussagt als der ganze Konsensstoff, der heute die alternative Musikwelt bevölkert. "Saints And Sinners" mag in groben Zügen auch am Reißbrett entworfen sein, und das wird die Band womöglich auch gar nicht abstreiten. Doch in der Präsentation der zehn Stücke des neuen Albums ist diese Combo mit Leidenschaft und einem Überschuss an Energie bei der Sache und krönt das ganze mit reihenweise ohrwurmkompatiblen Refrains - wohlgemerkt ebenfalls mit ganz dicken Eiern!
Dass sich am Ende jedoch auch alles so perfekt auszahlt, ist zu großen Teilen der Stimme von Michael Loew geschuldet, der zwischen dreckigen Shouts, melodischem Gesang und derben Grunts seine Mitte sucht und den Songs die zugehörigen Emotionen verpasst. Ohne eine entsprechende Rampensau an der Front ist das Songwriting nur die Hälfte wert, doch auch hier muss man sich bei TWELVE NOON keine Gedanken machen: Dieser Sänger ist ein weiterer Trumpf einer an sich vielleicht vorhersehbaren, musikalisch aber wirklich astreinen Veröffentlichung. Wer schon immer mal hören wollte, wie man NICKELBACK richtig macht, sollte sich bei beim Genuss von "Saints And Sinners" einen Ast abfreuen!
Anspieltipps: Carry On, No Way Out, Bottom Of A Bottle
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes