TWENTY COMMITTEE, THE - The Cycle Undone
Mehr über Twenty Committee, The
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion / Just For Kicks
- Release:
- 23.02.2024
- Recodified
- Sparks In The Mind
- Embers
- A Star In The Eye
- Forevermore
- The Cycle Undone
- Robot Death
- Dust Returned
Ein zunächst zähes, letztlich aber doch schömnes Comeback.
Ziemlich genau zehn Jahre sind ins Land gezogen, als THE TWENTY COMMITTEE sich erstmalig der Welt der progressiven Musik öffnete. Hauptsongschreiber und Leadsänger Geoffrey Langley verwirklichte seinerzeit einige außergewöhnliche Visionen und startete mit "A Lifeblood Psalm" in ein sehr persönliches Abenteuer, das in Szenekreisen mächtig abgefeiert wurde. Der Mastermind sah sein neues Projekt in der Tradition von Neal Morse, Steve Wilson und TRANSATLANTIC, und zumindest was seine eigene Gesangsdarbietung anbelangte, schien dieser selbst geführte Vergleich auch absolut berechtigt. Womöglich auch überwältigt vom plötzlichen Erfolg, geriet das Projekt jedoch ordentlich ins Stocken. Ein direkter Nachfolger konnte nicht zeitnah umgesetzt werden, die Nachfragen wurden immer lauter, doch auch angesichts der Tücken der Pandemie zog sich der Kompositionsprozess zum zweiten Album schier unendlich hin. Inzwischen hatte man THE TWENTY COMMITTEE sogar eigentlich schon abgeschrieben - und nun überraschen Langley und seine Mitstreiter plötzlich doch noch mit dem heiß ersehnten Neuling.
Inhaltlich ist die Band derweil ihrer Linie über ganz weite Strecken treu geblieben. Melancholische, intime Noten zieren die einzelnen Songs, dezente Gitarren tragen die kleinen Epen, die Langley erschaffen hat, und sein unnachahmlicher Gesang ist einmal mehr der auditive Blickfang - doch ganz so genial wie auf dem letzten Album arbeitet das Ensemble diesmal nicht. Gerade in den ersten Minuten entwickelt sich "The Cycle Undone" nämlich vergleichsweise träge. Die Instrumentalparts sind nicht sonderlich anspruchsvoll, kredenzen aber auch keine mitreißenden Harmonien, sondern beharren schön an den Basics, so dass speziell der überlange Opener 'Recodified' überhaupt nicht in Schwung kommt. Auch das eher zähe 'Sparks In The Mind' schlingert gewaltig, weil die angedeuteten Hooklines nicht auf den Punkt kommen und die reizarme Umgebung des Songs auch keine frischen Impulse gibt. Hat THE TWENTY COMMITTEE also das Pulver verschossen?
Mitnichten, mag man da glücklicherweise sagen, denn nach dem eher langatmigen Beginn kommt man mit dem tollen 'Embers' und seinen herrlichen Leadgitarren, dem melancholisch-bewegenden 'A Star In The Eye' und dem extrem wandlungsfähigen Titelstück beachtlich zurück, verleiht der Platte plötzlich viel mehr Leben, nutzt auch die Kontraste zwischen fast schon besinnlichen Pianos und einigen geradezu explosiven Instrumentalabfahrten viel besser und gerät endgültig wieder in die Spur, in der "A Lifeblood Psalm" seinerzeit schon begeistern konnte. Mit 'Robot Death' und 'Forevermore' bleiben zwei weitere, arg gesangslastige, aber dennoch sehr angenehme Songs in der Hinterhand, die dem verhaltenen Anfang eine gewisse Kompensation gegenüberbringen und die zunächst angedrohte Enttäuschung noch einmal umkehren können.
"The Cycle Undone" mag den Vorgänger nicht übertreffen, ist letztlich auch nicht immer auf dem gleichen Level, bringt aber die frohe Botschaft, dass THE TWENTY COMMITTEE wieder mit der nötigen Leidenschaft am Start ist. Dank des wunderschönen Mittelteils und Langley's fulminanten Vocals ist die neue Scheibe auch wieder ein echter Genuss, wenn auch mit anfänglichen Einschränkungen!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes