TWILIGHT GUARDIANS - Wasteland
Mehr über Twilight Guardians
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Spinefarm
- Release:
- 11.11.2004
- Weak Generation
- The Next Call
- Search For Grace
- Angels
- King Of The Wasteland
- Time Has Come
- Farher´s Cave
- Rocka Rolla
- The Wraith
- Hellward
Power Metal? Power Metal! TWILIGHT GUARDIANS sind wieder einmal ein gutes Beispiel dafür, dass es auch heutzutage noch Nischen gibt, die einer Kraftstahlband den nötigen Freiraum geben, sich eine eigene Identität zu erschließen. Zwar deutlich von frühen Power-Metal-Bands wie HELLOWEEN und STRATOVARIUS beeinflusst, loten TWILIGHT GUARDIANS das Spektrum des doublebasslastigen Heavy Metal tiefer aus als die meisten ihrer Kollegen. Hier und da mischen sich wie selbstverständlich symphonisch orientierte MALMSTEEN-Anleihen bei und teilweise bekommt man schlicht und ergreifend einen tonnenschweren Rifframmbock in die Vorderzähne geschoben. Trotz Kieferbruch schüttelt die Rübe dennoch ordentlich im Takt, da die TWILIGHT GUARDIANS immer wieder mächtig tight ihre Hooks aus dem Schritt ziehen.
So pumpt der Opener 'Weak Generation' im gehobenen Midtempo und erinnernd dabei entfernt sogar an alte ACCEPT, während 'The Next Call' traditionell in die STRATOVARIUS-Kerbe drischt. Die monumentalen Chöre selbstredend inklusive, gibt sich die Band spieltechnisch nicht die geringste Blöße und so nerven mich auf "Wasteland" noch nicht mal die sonst so von mir geschmähten genretypischen Keyboardsounds. 'Search For Grace' ist nicht wirklich schlecht, aber leider etwas bieder. Schnell und melodisch, aber ohne Wiedererkennungswert. Deutlich besser ist die folgende Metalhymne 'Angels', die etwas nach FREEDOM CALL klingt, jedoch deren Kinderliedtouch außen vor lässt.
Dann folgt das Brett! 'King Of The Wasteland' ist ein Stampfer vor dem Herrn. Düster und unterschwellig wächst der Track stetig einem massiven Klotz entgegen, der in einem sauberen Refrain aufgelöst wird und als schlüssigstes Melodiegeflecht der Scheibe durchgeht. 'Time Has Come' atmet RAINBOW/MALMSTEEN-Luft, das epische 'The Wraith' hält mit seiner düsteren Harmonieführung Überraschungen im Sound der Finnen parat und 'Hellward' bündelt als Rausschmeißer noch mal alle Stärken der Band. Die heißen: Eingängigkeit, Kompaktheit, Energiefluss, Hooklastigkeit und dynamisches Spiel.
Spinefarm Records haben einmal mehr ein sehr warmes Eisen im Feuer, das demnächst mächtig zu glühen anfangen könnte. Die Zutaten für eine kommende große Power-Metal-Combo sind vorhanden. Jetzt muss das Rezept lediglich noch verfeinert werden, um einen vollkommenen Gaumengenuss zu erzielen. Bis dahin ist mit "Wasteland" ein großer Schritt gemacht worden. Leicht rockig flankierter Power Metal mit Biss. Ihr seid dran!
Anspieltipps: Weak Generation, Angels, King Of The Wasteland, Time Has Come, Hellward
- Redakteur:
- Alex Straka