TWINS CREW - The Northern Crusade
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2013
Mehr über Twins Crew
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Audioglobe Srl (Soulfood)
- Release:
- 26.07.2013
- Last Crusader
- Blade
- Unholy Grail
- Dr. Dream
- Loud And Proud
- Under The Morning Star
- Kings Of Yesterday
- Heaven Awaits
- Take This Life
- Angels Fall
Sympathische, erfrischend unbekümmerte Heavy/Power-Metal-Unterhaltung
TWINS CREW, das ist die Band der gitarrenverrückten Janglöv-Brüder Dennis und David, die mich bereits mit ihren beiden selbstproduzierten EPs "Twins Crew" und "Twin Demon" überzeugen konnte und die ich danach trotzdem aus den Augen und Ohren verloren hatte. Ich muss gestehen, dass mir der ebenfalls in Eigenregie erschienene erste Longplayer "Judgement Night" vor zwei Jahren komplett durch die Lappen gegangen ist. Nun erscheint Album Nummer Zwei bei Scarlet Records und nennt sich "The Northern Crusade". Dieser Titel sowie der Opener 'Last Crusader', der ziemlich tief in der HAMMERFALL-Mottenkiste wühlt, trieben mir zunächst mal Sorgenfalten auf die Stirn. Aber bereits nach den ersten Takten von 'Blade' ist klar, dass die Janglövs mich nur ein wenig foppen wollten. Sie haben gar keine Kurskorrektur in Richtung Simplistic-Warrior-Metal-Kitsch vorgenommen, sondern huldigen wie eh und je ihren Vorbilder JUDAS MAIDEN und IRON PRIEST - oder so ähnlich. 'Blade' hat zudem etwas vom frühen HELLOWEEN-Sound, eine bärenstarke Nummer.
Die Gitarren sägen sehr ordentlich durch dieses Album, nur der Schlagzeug-Sound ist mir etwas zu pappig ausgefallen. Das trübt aber kaum das Hörvergnügen an treibenden Uptempo-Nummern wie 'Dr. Dream' und 'Kings Of Yesterday' (Hammer-Chorus!) oder der ACCEPT-Hommage 'Loud And Proud'. Pluspunkte sammelt die TWINS CREW vor allem durch ihre sehr erfrischende Unbekümmertheit und Spielfreude: Auf "The Northern Crusade" wird einfach entschlossen und lustvoll melodischer, kraftvoller Heavy Metal gezockt, nicht mehr aber auch nicht weniger. Einige wenige Abstriche muss man allerdings machen, denn stellenweise kommt dann doch ein wenig Sand ins kompositorische Getriebe ('Unholy Grail' - schon zu oft gehört - oder 'Heaven Awaits'), und besonders in der höheren Tonlage fehlt es der Stimme von Sänger Andreas etwas an Durchschlagskraft.
Somit ist "The Northern Crusade" kein Album, das man unbedingt haben muss; Fans von gradlinigem klassischem Heavy Metal mit melodischem Skandinavien-Einschlag machen aber hier sicher auch keinen Fehler. Ich habe das Gefühl, dass TWINS CREW einfach noch ein bisschen Zeit zum Reifen braucht. Die Janglövs sollten in Zukunft etwas mutiger komponieren und die viel zitierten "Beaten Tracks" öfter mal verlassen. Ihr könnt das, Jungs! Und weil ich das glaube, enthält meine Note dieses Mal noch einen halben Sympathie-Bonuspunkt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Martin van der Laan