TYRANT'S CURSE - Modern Babylon
Mehr über Tyrant's Curse
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Doc Gator Records
- Release:
- 14.05.2021
- Ego Shooter
- Another Fallen Angel
- How To Kill A Lie
- Fall Of Icarus
- Modern Babylon
- Anthem Of The Weak
- Evolution Of Progeny
- Nightmares
- What's Left Of Me
- Fields Of Gold
So geht moderner Metal!
"Modern Babylon" heißt das zweite Album von TYRANT'S CURSE, dem Ein-Mann-Projekt von Andreas Leyer, den der eine oder andere Leser eventuell von IGNITION, SINFORCE, oder 12ARMS her kennen könnte. Wie ihr merkt, hier handelt es sich um einen Tausendsassa, denn diese Bands sind nur ein Auszug aus dem musikalischen Lebenslauf des Herrn Leyer. Während er bei diesen Bands aber immer einer von mehreren Musikern ist, spielt er bei TYRANT'S CURSE sämtliche Instrumente im Alleingang ein. Da er obendrein auch noch über eine mehr hörenswerte Gesangstimme verfügt, übernimmt er die Funktion als Sänger auch gleich noch.
Wer nun denkt, auf "Modern Babylon" würde man dementsprechend einfach gestrickte Musik geboten bekommen, ist allerdings komplett schief gewickelt. Denkt man bei den ersten Takten des Openers 'Ego Shooter' noch, es würden nun doomige Klänge folgen, geht es kurz danach recht zackig zur Sache. Sofort fällt der angenehme Gesang von Andreas ins Ohr, aber auch die Melodieführung stimmt positiv. Lediglich der etwas flache Drumsound will mir nicht wirklich gefallen. Da fehlt mir etwas Tiefe. Dafür ist die Gitarrenarbeit allererste Sahne. Ich fühle mich latent an die melodischen Momente früher INTO OBLIVION-Songs erinnert, was bitte als Kompliment zu verstehen ist.
Im anschließenden 'Another Fallen Angel' beweist Herr Leyer dann, dass er auch mit Ohrwürmern umgehen kann. Diese mitreißende Nummer bleibt sofort im Ohr haften und wird bestimmt am Jahresende in der Auswahl der besten Songs des Jahres zu finden sein. Ganz feiner Song. Danach bewegen sich die nachfolgenden Stücke alle auf einem gleichbleibend hohen Niveau, weisen für mich aber etwas zu wenig Abwechslung auf. Jeder Titel ist für sich allein betrachtet sehr gut, aber etwas mehr Dynamik im Rhythmusbereich wäre mir ganz recht gewesen. So hätte man zum Beispiel das gnadenlos groovende 'Nightmares' irgendwo in der Mitte platzieren können und ich wäre begeistert gewesen, denn auch hier ist die Kombination aus spritzigen Rhythmen und tollen Harmonien extrem gelungen. In 'What's Left Of Me' werden dann behutsame Klänge angeschlagen, was ebenfalls sehr gut funktioniert. Hier glänzt die Stimme dann natürlich auch noch mal besonders hell auf. Klar, kraftvoll und natürlich. So transportiert man Emotionen.
Auch der Rausschmeißer 'Fields Of Gold' erfreut dann nochmal mit sensationellen Melodien und animiert zum sofortigen "Repeat" drücken. Eine weitere Nummer, die man meiner Meinung nach besser zur Auflockerung zwischen den ähnlich klingenden Songs in der Mitte hätte platzieren können. Aber ist Genörgel auf hohem Niveau.
Das Album gibt es in versilberter Form bei Ragna Rök Records und als Vinyl bei Doc Gator Records.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Holger Andrae