U.D.O. - Dominator
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2009
Mehr über U.D.O.
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- AFM/Soulfood
- Release:
- 21.08.2009
- The Bogeyman
- Dominator
- Black And White
- Infected
- Heavy Metal Heaven
- Doom Ride
- Stillness Of Time
- Devil's Rendezvous
- Speed Demon
- Whispers In The Dark
Udo Dirkschneider und Kompanie legen die Messlatte für die anstehenden Alben aus dem ACCEPT-Umfeld sehr hoch!
Udo Dirkschneider, das Urgestein mit der Reibeisenstimme, und seine Band erleben gerade ihren x-ten Frühling und konnten vor einigen Wochen beim "Bang Your Head" mit einer gigantischen Co-Headliner-Show die Massen begeistern. Parallel dazu hat die Band auch ihr neues Album "Dominator" vorgestellt, das nun in die Läden kommt. Und ohne groß auf die sich anbahnende Diskussion darüber einzugehen, ob denn nun U.D.O. oder die reformierten ACCEPT-Recken mit Sänger Mark Tornillo das wahre Erbe der deutschen Metal-Legende ins zweite Jahrzehnt des dritten Jahrtausends tragen werden, steht bereits nach den ersten Takten des stampfenden Openers 'Boogieman' fest, dass sich Wolff Hoffmann und Co. ganz schön strecken müssen, um der inzwischen zwölften U.D.O.-Langrille das Wasser reichen zu können.
Das flotte Titelstück setzt dem Einstieg gar noch eins drauf und glänzt mit einem tollen, sehr eingängigen und doch kein bisschen flachen Refrain. Auch das groovende 'Black And White' hat durch seine ungewöhnliche Rhythmik und die effektiven Stimmungswechsel weit mehr zu bieten als ein großer Teil der Konkurrenz im traditionellen Haifischbecken. Mit der Single-Auskoppelung präsentiert uns der Altmeister dann lupenreinen Speed-Stoff der alten und von ihm selbst geprägten Schule, bevor das etwas zähe 'Heavy Metal Heaven' eher langsam in die Gänge kommt und dann in einen sehr plakativen und doch etwas flachen Chorus mündet, der nicht unbedingt als Highlight des Albums durchgeht, sich aber live bestimmt toll zum Mitsingen eignet. Auch 'Doom Ride' kommt mit etwas gebremstem Charme aus den Boxen, rockt aber sehr gediegen.
Auch balladeske Töne dürfen natürlich nicht fehlen, und diese präsentieren sich zunächst mal in Form der Powerballade 'Stillness Of Time' und hier thematisch wie musikalisch deutlich kitschfreier als so manche frühere sanfte Nummer. Die akustischen Arrangements haben einen leichten iberischen Touch und fügen sich prima in den Song ein. Sehr bizarr und gewöhnungsbedürftig, aber gerade deswegen auch spannend ist dann das schwerst tanzbare und fingerschnalzende 'The Devils's Rendezvous'. Das Finale besteht schließlich aus dem erneut sehr flotten 'Speed Demon' und einer weiteren Halbballade namens 'Whispers In The Dark', die dem Titel entsprechend düster und melancholisch ausgerichtet ist. Kein oberflächlicher Kitsch, sondern ein intensiver Schleicher, der dramaturgisch sehr effektiv aufgebaut ist.
Dirkschneider und Co. gelingt mit "Dominator" im Vergleich zum Vorgänger nicht unbedingt ein Quantensprung, doch mir sagt die neue Scheibe auf jeden Fall mehr zu als "Mastercutor". Die Hooklines zünden besser, der Abwechslungsreichtum ist sehr groß und die Stimmung, welche die Songs erzeugen, wirkt sehr persönlich. Die neue U.D.O. läutet also gute Zeiten für ACCEPT-Fans ein und legt die Messlatte für die Konkurrenz einmal mehr sehr hoch.
Anspieltipps: Dominator, Infected, Stillness Of Time, Whispers In The Dark
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle