U.G.F. - Asebeia.Ataraxis
Mehr über U.G.F.
- Genre:
- Hardcore / Sludge / Doom
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Deafground Records
- Release:
- 25.11.2016
- Fidei Depulsor
- Death Wish
- Vast And Hollow
- Neglect
- Transcendency
- Siege
- Past Recovery
- Stomp Crew
- Deny And Suppress
- Damage
- The Taste Of Rust
- Aporia
- Unable
- Menschenfeind
Mächtig geklotzt und gekleckert.
Sie haben Fortschritte gemacht, die Oberösterreicher der UNDERGROUND GROOVE FRONT, seit wir das letzte Mal vor drei Jahren mit dem selbstbetitelten letzten Album der Herrschaften zu tun hatten. Seinerzeit beherrschte die Klang gewordene Dampfwalze die Szenerie, heuer ist mit man mit "Asebeia.Ataraxis" deutlich variabler aufgestellt. Die tonnenschweren, bisweilen auf Doom-Tempo reduzierten Hardcore-Metzeleien wurden deutlich erweitert, misanthropische Sludge-Werkzeuge werden gekreuzt mit klassisch schwermetallischem Riffing, und heraus kommt ein mächtig ballerndes, mächtig angepisstes Stück Weltverachtung.
14 Songs, das ist denn auch eine heftige Ansage, schließlich wird auf "Asebeia.Ataraxis" auch in Sachen Song-Länge geklotzt. Mit dem flotten Finster-Hardcore-Brocken 'Fidei Depulsor' wird die Schlachtplatte eröffnet, ein Genickbrecher vom Feinsten zwischen ENTOMBED, PRO-PAIN und KINGDOM OF SORROW. Genauso brachial geht es mit 'Death Wish' weiter - hier regiert eine bösartige, bemerkenswert düstere Hardcore-Attitüde. Passend zu dem Unheil verheißenden, nur etwas lieblos gestalteten Cover, das auch einer Black-Metal-Band gut zu Gesicht stünde. Man bleibt sich zunächst also treu - der dritte Track 'Vast And Hollow' überrascht allerdings bereits mit einem melancholisch-melodiösen Eröffnungs-Lick. Hier wird mitunter METALLICA mit CROWBAR gekreuzt, heraus kommt ein klassisch-metallischer Doom-Trauerkloß. Auch 'Transcendency' schlägt in die Heavy-Metal-Kerbe, und ich muss sagen, dieser Anstrich steht U.G.F. hervorragend.
Im weiteren Verlauf schlägt das massige Pendel noch weiter aus zwischen pfeilschnellen Core-Metzeleien und Mammut-Doom – alles mitunter auch in einen einzelnen Song gepackt wie bei 'Siege'. Die Abwechslung bleibt also gewahrt, dennoch lässt der Vierer in der zweiten Albumhälfte etwas nach; irgendwo beim soliden Heavy-Metal-Reibeisen 'Past Recovery' und dem etwas stumpfen Instrumental 'Stomp Crew'. Die besten Ideen tummeln sich unter den ersten sechs Songs, und die schiere Masse an Titeln sorgt in Verbindung mit nachlassenden Überraschungseffekten für Ermüdung, daran ändern auch einige ruhige Interludien nichts. Richtig Spaß macht zum Abschluss nochmal der neu aufgelegte Bandklassiker 'Menschenfeind' – das Teil ist ebenso stupide wie bestialisch unterhaltsam.
Hervorragend funktionieren die Power-Abrissgeräte unter Volldampf, wie besagter Opener, oder der Ostküstenreißer 'Neglect'. Auch die erhöhten Heavy-Metal-Anteile sind als Bereicherung zu verbuchen. Trotzdem hätte man sich bei der UNDERGROUND GROOVE FRONT einen Gefallen getan, die zweite Hälfte von "Asebeia.Ataraxis" etwas zu verdichten – dann wäre unterm Strich mehr Kurzweil geblieben. Nichtsdestotrotz eine hörbare Weiterentwicklung seit 2014 und ein Highlight für Freundinnen und Freunde aggressiver, latent depressiver schwermetallischer Todeskörnermucke.
Anspieltipps: Vast And Hollow, Transcendency, Death Wish
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Timon Krause