UFOMAMMUT - Oro:Opus Primum
Mehr über Ufomammut
- Genre:
- Doom / Sludge / Stoner
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Cargo Records/ Neurot Recordings
- Release:
- 13.04.2012
- Empireum
- Aureum
- Infearnatural
- Magickon
- Midomine
Können Nebelschwaden dröhnen?
Das italienische Trio UFOMAMMUT legt mit "Oro:Opus Primum" bereits sein sechstes Album vor. Ich muss gestehen, dass ich die Band nicht einmal namentlich kannte. Und nach recht intensivem Genuss des Silberlings, weiß ich auch, woran das lag. Das Trio, welches seit 1999 in konstant gleich bleibender Besetzung seinen Weg beschreitet, beschert uns nämlich Musik, die ich mir nicht tagtäglich zu Gemüte führen kann. Allein die Spielzeit der fünf Songs auf "Oro" lässt die Augenbrauen überrascht den Pony kitzeln. So ist 'Magickon' mit fluffigen acht Minuten der Shorttrack auf dem Rundling, während das eröffnende 'Emperium' mit seinen knappen vierzehn Minuten den Hörer gleich amtlich verschrecken möchte. Und das gelingt ihm auch. Immerhin weiß man danach gleich, was Ansage ist.
Das Dreigestirn UFOMAMMUT, der großartige Bandname beschreibt es eigentlich schon sehr gut, erzeugt einen möglichst gewaltigen Großraumklang. Und dieser ist düster, schwerfällig, nebelig, sumpfig und mit Drogen durchzogen. HAWKWIND, SLEEP, aber auch SUNN O))) und ELECTRIC WIZARD verbergen sich im morastigen Musikgeflecht aus übersteuerten Tieftönern, völlig verzerrten Klampfen, dumpfer Percussion und wabernden Tasteninstrumenten. Schaut man sich die unzähligen Livemitschnitte im Netz an, dann funktioniert die Chose durch die optische Untermalung von visuellen Aspekten. So werden gekonnt Dia-Projektoren zum Einsatz gebracht, die den akustischen Eindruck unterstützen. Im heimischen Wohnzimmer fehlt dieser Bonus natürlich – außer man bastelt sich seine eigene Lichtspielshow – und so brummelt das Trio eine gute Stunde lang einfach so vor sich hin.
Spannungsbögen, oder wirkliche Songfragmente im herkömmlichen Sinne, kann ich mit meinen ungeübten Ohren nicht ausmachen. Allerdings kann ich mich der grundsätzlichen Atmosphäre und Ausstrahlung des Albums nicht ganz entziehen.
So ist "Oro:Opus Primum" nichts für jemanden, der es grundsätzlich gern rockend mag. Wer auf der Suche nach anderen Klangwelten ist und wer offen genug ist, sich einfach von einer Atmosphäre tragen zu lassen, sollte hier zugreifen. Die Jungs wissen, was sie da tun. Ich bin nur der falsche, es zu verstehen.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Holger Andrae