UFOMAMMUT - Oro: Opus Primum
Mehr über Ufomammut
- Genre:
- Sludgedelic/ Doom
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Supernatural Cat/ Neurot Recording/ Cargo
- Release:
- 09.04.2012
- Empireum
- Aureum
- Infearnatural
- Magickon
- Midomine
"Oro: Opus Primum": der erste Teil des Wahnsinnsbrockens ist gelandet.
Erst einmal setzt da was auf. Poooluummpfh! Da ist was gelandet. Das UFOMAMMUT hat sein "Oro: Opus Primum" als ersten Part für das Erdenjahr 2012 ausgeklinkt und auf die dürre Hartgraswiese abgesetzt. Drumherum dampft es aus den Düsen und violett spiegelt sich das Licht des Cockpits in den umherstehenden Ahornbäumen. Langsam wird es lauter und die ganze Szenerie immer unheimlicher. Andererseits versuchen es die Töne langsam und fordernder, langfingrig und umschmeichelnd einzufangen und das Zeitgefühl aufzuheben. Nach der Gefangennahme der Bedeutung und der Aufmerksamkeit öffnet sich der Lombardische Strudel immer mehr und dreht sich immer saugender. Nicht schneller wird er - aber dafür reißender.
Die Lust des Trios dabei, die Umgebung und die Nachwelt mit ihrer unheilbaren Sludgedelic zu überschütten, scheint in den letzten Jahren noch mehr zu einer Offenbarung angewachsen zu sein. Die durchweg positiven Reaktionen auf die letzten Alben und vor allem die Livedarbietungen müssen die drei Herren Doomster Vita, Poia und Urlo dermaßen beflügelt haben, dass die sich dazu berufen fühlen, der Welt ein zweieiliges Opus in die Ohren und Regale zu hexen. Nach "Oro: Opus Primum" - um das es hier geht – ist im September 2012 das "Oro: Opus Alter" fällig.
Mitten in 'Aureum' finde ich mich wieder, und stelle die Faszination dieser Drone-Doom-Groove-Pioniere fest, weil einen das sich in Schleifen wiederholende Motiv innerhalb der Stücke so an die Wand drückt, als müsste mann und frau danach wieder zu laufen erlernen. Dem Flächen-Raster, dem wilden Getürm, dem Umgriff des Krakensounds zu entkommen, ist fast unmöglich und jahreszeitenunabhängig.
Wer UFOMAMMUT bereits einmal leibhaftig gewahr wurde, der wird sich erinnern, dass, als die verschwitzte Hörerschaft es schon nicht mehr für möglich hielt, das Appeninnen-Trio noch eine Steigerung in Intensität, Lautstärke vermerkte und die letztliche Wall-Of-Sound rundum Verzückung auslöst. Das, was der Riffgott gleich zu Beginn von 'Infearnatural' in die Saiten diktiert, ist nicht steigerungsfähig? Hört das Ende, hört ab Minute Vier genauer hin! Dort robbt ein garstig-karstiges Bergmassiv über einen hinweg.
Denn UFOMAMMUT sind in erster Linie gewaltiger Sound. Sie erscheinen so majestätisch aufragend wie die Marmorsteinbrüche von Carrara. Spindeldürre synthetisch gezeugte Synthieklänge durchziehen das himmelhohe Massiv. Der Sängerbassist knurrt, hallt und murmelt wie vor einem Heiligenschrein in diese Lichtmusik hinein, beflankt und bekräftet mit einem der eindrucksvollsten Gitarrenteppiche, die derzeit auf diesem Teil der Erde zu vernehmen sind. Er selbst trägt mit dem grollenden Hartgrasbodenbluesbass dazu bei, dass es hier die Vollbedienung gibt.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben