UNCHAINED HORIZON - Fallen Kingdom
Mehr über Unchained Horizon
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Pure Steel Records
- Release:
- 30.09.2022
- Warriors Speech
- Stranger
- Beneath The Ice
- Lost Words
- The Marksman
- Through The Storm
- Fallen Kingdom
- Beast Within
- Bridge To Nowhere
Starker, traditioneller Heavy Metal, der ordentlich ins Ohr geht.
Mein Eintritt in das "gefallene Königreich" zu Wilhelmshaven war die Videoauskopplung von 'Stranger', die mich direkt mitgerissen hat: rasanter, fetter Gitarrensound, hartes Drumming und toller Gesang. Also war ich gespannt, was mich auf "Fallen Kingdom" noch erwarten würde, da sich UNCHAINED HORIZON nach eigenen Aussagen dem NWOTHM verschrieben haben: The New Wave Of Traditional Heavy Metal.
Also quasi ran an den Player und play gedrückt. Was höre ich als Erstes? Ein gesprochenes Intro, das mich komplett verwirrt und das ich eher bei diversen Bands aus dem Power-Metal-Bereich vermuten würde. Lasst euch davon nicht abhalten, diese ansonsten hervorragende Platte anzutesten, besonders, wenn ihr so ein bisschen Fan von IRON MAIDEN und anderen Bands dieses Genres seid, die hier immer wieder um die Ecke schielen. Aber keine Angst, UNCHAINED HORIZON ist kein Abklatsch ihrer offensichtlichen Vorbilder, sondern spielt einen eigenen Stil.
Wenn ihr euch 'Stranger' anhört, dann wisst ihr auch schon direkt, wohin die Reise geht. Das anschließende 'Beneath The Ice' started mit schicken Akustik-Gitarrenklängen, bevor Saschas Gesang einsetzt, es im Mittelteil noch einmal spanisch anmutende, akustische Gitarrentöne und markige Bassklänge gibt, der folgende Gesang gegen Ende dann nochmal rauer wird, bevor das Stück wieder akustisch endet. 'Lost Words' – nomen est omen – ist ein ins Ohr gehendes Instrumentalstück, bei dem auch das Drumming begeistert. Auch das rasante 'The Marksman' hat instrumental wieder viel zu bieten, Dreierpack-Gitarrenarbeit vom Feinsten und Gesang, der unter die Haut geht. Bei 'Through The Storm' lässt das Meer mit Wellenrauschen und Möwengeschrei grüßen und stimmt auf eine raue, aber hoffnungsvolle Reise Richtung Norden ein, um allem Häßlichen den Rücken zu kehren und die Dinge zum Guten zu wenden. Symbolisch für diese Hoffnung bei der Ankunft steht wieder das beruhigende Wellenrauschen samt Möwengeschrei. Beim eindringlichen Titeltrack hat die Instrumentalfraktion vermehrt das Sagen, was mir persönlich sehr gut gefällt, bekommt so doch auch der Bass endlich mal etwas mehr Gehör, ebenso wie das Drumming. Beim vorletzten Song 'Beast Within', der zuest ganz "harmlos", fast balladesk, beginnt, dreht Sascha gesangstechnisch noch einmal ordentlich auf und es geht so richtig zur Sache. Ein Stück, bei dem man nicht wirklich ruhig sitzenbleiben kann, auch durch das knallharte Drumming und die herausragende Gitarrenarbeit bedingt. 'Bridge To Nowhere' ist ein mitreißender, rockiger Abschluss für das Album und ist live sicher ein Kracher. Es macht nach dem Anhören von "Fallen Kingdom" allerdings eher Lust auf mehr, als darauf, den Schlussakkord zu bilden, da man eigentlich gerade so richtig in Fahrt ist. Aber nun gut, man soll ja bekanntlich aufhören, wenn es am Schönsten ist und es gibt ja noch die Repeat-Taste.
Apropos in Fahrt. Da ich mir auch immer mal gerne Live-Videos anschaue, habe ich mal ein bisschen gestöbert, mir den einen oder anderen UNCHAINED HORIZON-Live-Auftritt angeschaut und kann euch sagen: Die Jungs sind auf der Bühne richtig gut! Also, wer die Gelegenheit hat, sie irgendwo einmal live zu sehen, sollte diese nutzen. Am 12.11.2022 supporten sie übrigens MOB RULES in der Jahnhalle in Nordenham.
"Fallen Kingdom" ist die gelungene Platte einer Band, die es schafft, den klassischen Heavy Metal zurück ins Ohr zu bringen. Dass dabei gelegentlich ein gewisser Einfluss der einen oder anderen bekannten Gruppe aus der traditionellen Heavy Metal-Zeit zu bemerken ist, tut dem ganzen dabei keinen Abbruch. Die Musik kommt frisch, kraftvoll und trotzdem mit einer gewissen Leichtigkeit daher und macht einfach Spaß – wahrscheinlich auch deswegen, weil die ganze Band einfach diesen Spaß an der Sache ausstrahlt. Zumindest ist das mein Eindruck.
Stranger
https://www.youtube.com/watch?v=phQ67jbsjxo
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer