UNDEROATH - The Place After This One
Mehr über Underoath
- Genre:
- Modern Metal / Post-Hardcore
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- MNRK Heavy
- Release:
- 28.03.2025
- Generation No Surrender
- Devil
- Loss
- Survivor's Guilt
- All The Love Is Gone
- And Then There Was Nothing
- Teeth
- Shame
- Spinning In Place
- Vultures
- Cannibal
- Outsider
Zerfahren und unentschlossen - überraschend viel Stückwerk.
Zum Release ihres neuen Albums betonen die Musiker, dass "The Place After This One" vor allem zeigen soll, woher die Band kommt und was sie zu dem gemacht hat, was sie heute ist. Lauscht man kurz darauf den neuen Kompositionen, darf man eine solche Aussage durchaus in Frage stellen, schließlich hat UNDEROATH den elektronischen Anteil der Stücke noch einmal deutlich hochgeschraubt und die Post-Hardcore-Wurzeln noch weiter in den Hintergrund gestellt. Wer die Truppe aus Tampa schon etwas länger verfolgt, sollte relativ bald einschätzen können, dass der größte Teil des elfteiligen Releases vieles zeigt, aber mitnichten jene Fragmente, die auf die Vergangenheit des erfolgreichen Quintetts verweisen könnten.
Die hiermit einhergehende Zwickmühle zeigt sich dann auch in einer greifbaren Zerrissenheit beim Songwriting, denn so experimentierfreudig UNDEROATH auf der einen Siete auch vorgehen möchte, so wichtig sind den Jungs auch weiterhin einprägsame Refrains und leichte Eruptionen in den Chorus-Parts, doch auch hier haben die Herren von der Westküste in den letzten Jahren schon Überzeugenderes abgeliefert. Gerade im ersten Drittel von "The Place After This One" scheint eine gewisse Uneinigkeit darin zu bestehen, wie man den eigenen Crossover anno 2025 aufbauen mag. Genau hier ist die teils biedere Elektronik auch ein klarer Stolperstein, der in 'Generation Surrender' und 'Devil' erste unbeantwortete Fragen aufwirft und auch in einer flotteren, partiell kitschigen Nummer wie 'Loss' nicht zwingend begeistert. Derartige Ausflüge bleiben keine Einzelfälle und erlangen schließlich eine zunehmende 'Dominanz', da auch das trippige 'Teeth' und das angestrengte 'Cannibal' auf ähnliche Elemente zurückgreifen.
Nun erwartet man sicherlich nicht, dass UNDEROATH durchgängig in die Offensive geht und ausschließlich aggressiven Metalcore aufbietet, doch vergleicht man schlussendlich eher radikale Stücke wie 'And Then There Was Nothing' und 'Spinning In Place' mit den eben aufgeführten Songs, lässt sich hier durchaus ein Qualitätsgefälle erkennen, das sich deutlich zu Ungunsten des neuen Releases entwickelt. Sicherlich will man der Truppe auch eine gewisse Weiterentwicklung zusprechen, und definitiv soll auch UNDEROATH nicht nur an den alten Glanztaten gemessen werden, aber ein derart zerfahrenes Werk wie "The Place After This One" ist zweifellos nicht die perfekte Lösung für den nächsten Schritt und schon gar nicht jene Platte, welche die Brücke zu den Anfängen schlägt, wie von den Herrschaften selbst angekündigt. Ein paar anständige Nummern machen noch keinen Kracher, und das bekommt UNDEROATH hier leider sehr deutlich zu spüren!
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes