UNEVEN STRUCTURE - La Partition
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2017
Mehr über Uneven Structure
- Genre:
- Modern Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Long Branch Records
- Release:
- 21.04.2017
- Alkaline Throat
- Brazen Tongue
- Crystal Teeth
- Groomed And Resting
- Incube
- Succube
- Funambule
- Greeted And Dining
- The Bait
- Our Embrace
- Your Scent
Kopfüber ins Abenteuer!
"La Partition". Ein Album, dem in der Prog-/Djent-Szene sehnsüchtigst entgegengefiebert wurde. Doch fast sechs lange Jahre sollten ins Land streichen, bis der Nachfolger vom Debüt "Februus" endlich das Licht der Welt erblickt. Sechs Jahre, in denen sich bei UNEVEN STRUCTURE offensichtlich verdammt viel getan hat, denn "La Partition" zeigt die Franzosen von einer gänzlich neuen Seite, weshalb das Album auch ein paar Durchläufe braucht, um vollkommen verstanden zu werden.
Der Groove atmet zum Glück unverkennbar den UNEVEN STRUCTURE-Vibe, man hört einfach sofort, wer hier musiziert. Aber auch Matthieu Romarin ist unverkennbar am Gesang, auch wenn mit ihm die ersten Veränderungen kommen. Denn so setzt "La Partition" verstärkt auf Klargesang, gutturale Eruptionen werden nur vereinzelt eingestreut. Das ist erstmal gewöhnungsbedürftig, auch wenn Romarin singt wie ein Gott. Total hin und weg bin ich jedoch von der Gitarrenarbeit des Trios: Knackiges (Djent-)Riffing, weite Klangflächen, melodiöse Bögen, irre Harmonien, disharmonisches Chaos - alles scheint möglich und ist wohl eingebettet in eine Dynamik, die spannender ist, als jeder Thriller.
Die elf Songs entwickeln sich quasi wellenförmig, ergänzen sich beim genauen Hinhören gegenseitig mit Parts und pendeln zwischen Freiheit und Bedrohung, Leichtsinn und Schwere, immer weiter, bis sich alles in 'Our Embrace' und 'Your Scent' gewaltig entlädt. Ein Detailreichtum par excellence. Dazu bearbeitet Drummer Arnaud Verrier wie ein Besessener seine Kessel, dass man sich manchmal fragen muss, ob ihm ein dritter Arm gewachsen ist.
Einzelne Songs lassen sich kaum hervorheben, denn sie gehen, wie für UNEVEN STRUCTURE üblich, nahtlos ineinander, wodurch das Album wie ein riesig großes Abenteuer wirkt - das Albumcover fasst diesen Zustand vorzüglich ein. Diesem Opus muss man sich aber stellen, wer ein weiteres "Februus" erwartet, wird enttäuscht werden, das sei an dieser Stelle nochmal hervorgehoben. Doch einmal von allen Erwartungen frei gemacht, wächst "La Partition" mit jedem Spin ins Unermessliche.
UNEVEN STRUCTURE hat sich einen einzigartigen Sound erarbeitet, den ich in der Art nicht erwartet hätte. Chapeau!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke