UNHOLY - Awaken The Sleep
Mehr über Unholy
- Genre:
- Hardcore
- Label:
- Silentstagnation Records
- Release:
- 10.08.2006
- Awaken The Sleep
- Man Behind The Sun
- Oblivion
- Rise Of Sarnath
- The Medusa
- Everything You Know Is Dead
- Dreams In The Witchhouse
- Scales From A Leper
Im Infozettel zu "Awaken The Sleep" geht's mal wieder hoch her. Dort werden UNHOLY aus dem Stand den wenigen Bands zugerechnet, die in der Lage sind, dem Hardcore neue Impulse zu geben. Und diese EP solle bereits den ureigenen Sound des Quintetts repräsentieren. Gemach, gemach, solche Ansagen schießen deutlich übers Ziel hinaus und treffen den Kern der Sache genauso wenig wie der Ausspruch, dass die Amis das "negative Ende" dieses Stils seien. Dazu müssten sie so bösartig klingen wie RINGWORM oder vor allem INTEGRITY, und das tun sie nicht. Nichtsdestotrotz orientieren sie sich teilweise am altehrwürdigen Cleveland-Core, was sich erheblich aufs Riffing auswirkt, das so dermaßen Metal ist, dass die Haare spontan länger werden. Insofern würde die Platte eine Einordnung unter "Metalcore" zulassen, wenn der Begriff im Gegensatz zu früher momentan nicht für völlig andere Musik als die des Fünfers stehen würde.
Der Schwachpunkt des "Awaken The Sleep"-Materials ist die viel zu große Anzahl Breaks. Wenn sich die Jungs 'ne Zwangsjacke anziehen ließen, würde das wahrscheinlich gar nicht großartig auffallen. Da sie aber weit davon entfernt sind, durchgeknallt zu agieren bzw. so zu tun, als hätten sie nicht mehr alle Latten am Zaun, werden die Songs durch die überflüssigen Parts ausgebremst. Wie stark UNHOLY sein könnten, wenn sie einfach geradeaus komponieren würden, zeigen 'Dreams In The Witchhouse', 'Man Behind The Sun' und 'Everything You Know Is Dead', die einerseits nichts mit Ein-Riff-Geschrubbe zu tun haben (wovon die Burschen ja scheinbar auch nichts wissen wollen) und andererseits dennoch ordentlich knallen. Diese Energie wird in den anderen Nummern von dem zähen Songwriting erstickt, und so verschenkt man die coole Mosh-Attacke im Titeltrack sowie das feine Gitarrensolo und das MESHUGGAH-Riff in 'Scales From A Leper'.
Schade, hier wäre insgesamt definitiv noch mehr drin gewesen, wobei die EP alles andere als ein Griff ins Klo ist. Nehmen wir den Dreher einfach als gewissenhafte Aufwärmübung, bevor der nächste Silberteller mit Vollgas auf den Kopf geht. Ach ja, noch was: Namedropping-Statistiker dürfen sich über Gastgebrüll von Karl Buechner (ex-EARTH CRISIS, FREYA) freuen.
Anspieltipps: Man Behind The Sun, Everything You Know Is Dead
- Redakteur:
- Oliver Schneider