UNLEASHED - Shadows In The Deep
Mehr über Unleashed
- Genre:
- Death Metal
- The Final Silence
- The Immortals
- A Life Beyond
- Shadows In The Deep
- Countess Bathory
- Never Ending Hate
- Onward Into Countless Battles
- Crush The Skull
- Bloodbath
- Land Of Ice
[Klassiker]
Und wieder so eine Scheibe, mit der man einen Elch noch auf 150 Meter Entfernung erlegen kann. Ganz klar: Schweden-Death der ersten Generation, ein weiteres Prunkstück aus den "Alltime Top Ten" des europäischen Death Metal, mit denen ich Euch, werte Leser, zuletzt so hartnäckig belästigt habe.
Was macht nun "Shadows In The Deep" zu einem Todesblei-Hammer für die Ewigkeit? Ganz einfach, UNLEASHED zelebrierten auf dieser ihrer zweiten Scheibe, erschienen anno 1992, die Entdeckung der Langsamkeit. Wie kaum eine andere Band zuvor nahm das Quartett immer wieder den Käsefuß vom ansonsten bis zum Bodenblech durchgetretenen Gaspedal und verwöhnte den Hörer mit lupenreinen Midtempo-Songs.
Hymnenhafte Stampfer wie das majestätische "The Immortals" oder der vor sich hin siechende Titelsong harmonierten gar prächtig mit dem munter losballernden Rest und machten "Shadows In The Deep" vor allem aufgrund seines Abwechslungsreichtums zu einer für das Genre bahnbrechenden Scheibe.
Wobei es natürlich auch an den zahlreichen Highspeed-Geschossen -stellvertretend dafür sei nur das fiese "Never Ending Hate" genannt- nichts zu bewältigen gab, denn UNLEASHED setzten sich mit baßlastigem Sound, der erfrischenden Simplizität ihrer Songs und einem martialischen Uffta-Uffta-Groove nicht nur über die gängigen Genre-Konventionen hinweg, sondern kreierten damit auch erfolgreich einen unverwechselbaren, prächtig funktionierenden Gesamtsound, welcher von der für DM-Verhältnisse eigenwilligen, aber durchaus charmanten Volumen-Produktion abgerundet wurde.
Inhaltlich gab es auf "Shadows In The Deep" den üblichen Müll zu hören, gesanglich ging Mainman Johnny Hedlund etwas höher und haßerfüllter, aber nicht minder brutal als seine Kollegen aus anderen schwedischen Truppen zu Werke, und mit einem gelungenen Cover des VENOM-Songs "Countess Bathory" konnte der Vierer mit Steuer-Frontsau noch zusätzlich punkten.
In toto ein unantastbares Highlight kontinentalen Todesblei-Wirkens, das selbstverfreilich in keiner gutsortierten Plattensammlung fehlen darf. Ugh!
Anspieltips: The Immortals; Shadows In The Deep; Never Ending Hate
- Redakteur:
- Rainer Raithel