UPWARDS OF ENDTIME - From Genesis To Apocalypse And Beyond
Mehr über Upwards Of Endtime
- Genre:
- Epic Metal
- Men At Arms
- Damned To The Underground
- Search To Fight
- Disappear
- Passing Time
- The Sleeping Dragon
- At Last
- A Prayer For The Dying
- The Burning
- Signs
- Alone
- She Comes To Me In Dreams
- Faith Long Lost
Ich hatte es in meiner Besprechung zum Vorgänger bereits erwähnt: UPWARDS OF ENDTIME haben einen neuen Gitarristen an Bord. Alteingesessene werden seinen Namen schon einmal gehört haben, handelt es sich hierbei doch um Tony Truglio, der Saitenakrobat, der auf den unvergesslichen Scheiben von LIEGE LORD zu bestaunen war. Wer sich nun der Hoffnung hingibt, die kauzige Band um Vorsänger Phil Swanson hätten nun eine Kurskorrektur in Richtung Power Metal vollzogen, liegt aber meilenweit daneben.
Und das ist auch gut so, denn, wenn es nach mir geht, dürfen UPWARDS OF ENDTIME ewiglich ihren schrägen, leicht düsteren Kauz-Metal gern noch auf zehn weiteren Veröffentlichungen konservieren. Dieses Mal ist der Sound sogar beinahe "voluminös" geworden, was jetzt aber natürlich nicht bedeutet, dass man heuer nicht wie eine Spät-70er-Jahre-Scheibe tönen würde. Allein der warme Klang des Basses ist doch auf aktuellen Tonträgern kaum noch zu vernehmen. Ganz zu schweigen vom herrlich-erquickenden Stereo-Effekt der beiden Sechssaiter. Ich verweise bloß auf das schwebende 'Passing Time' und ihr werdet wissen, was ich meine. Beinahe swingend, produziert das Quintett in diesem Song eine unglaublich dichte Atmosphäre.
Aber die Jungs – ich sollte besser sagen "Herren" – können auch ganz anders. Gleich der Opener 'Men At Arms' belegt dies mit treibender Dynamik eindrucksvoll. Die Klampfen knarzen beinahe schrammelnd aus den Boxen, Phil spricht sich singend aggressiv durch diese Wände und der Bass pumpt dröhnend dazwischen. Die ungewöhnlich eingestreuten Soli stempeln aber auch diesen Song sofort zum Kauz-O-Fanten ab. Heureka! Und weil man da gerade so schön in Stimmung gekommen ist, schmiegt sich das hervorragend betitelte 'Damned To The Underground' angenehm an die Hörmuscheln. Schunkelgarant mit Pommesgabel. Erst bei 'Search For Light' kehrt der garstige Doom-Besen wieder düstere Staubwolken der Vergangenheit auf. Meister Iommi hätte seine Freude an diesem Song.
Und genau so pendeln UPWARDS OF ENDTIME auch während der restlichen Spielzeit durch alle Regimenter des nihilistischen Scheppergartens. Trotz erhöhter Tempi bei einigen Nummern, schleicht immer eine gewisse Trägheit im Untergrund mit durch die Kompositionen. Lediglich 'At Last' wirkt annähernd fröhlich. Damit aber keine Heiterkeit beim Hören dieser Platte aufkommt, schließt sich daran sofort das sphärische 'A Prayer For The Dying' an. Augen schließen und wegdröhnen.
Insgesamt also wiederum ein exzellentes Album, welches wunderbar in Erinnerungen schwelgen lässt, aber gleichzeitig auch frisch wirkt. Man spürt mit jeder Note das eingebrachte Herzblut der Musikanten. So klingt ehrliche Musik ohne Fingerverbiegen.
Anspieltipps: Men At Arms; Damned To The Underground; Passing Time; At Last; The Burning
- Redakteur:
- Holger Andrae