UREAS - The Black Heart Album
Mehr über Ureas
- Genre:
- Progressive Power Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Hänsel & Gretel / MIG-Music
- Release:
- 23.10.2015
- Hello
- The Seven Deadly Sins
- Black Heart
- Seal This Moment
- V For Victory
- For Who You Are
- The Valley Of The Shadow Of Death
- Shut The Fuck Up
- It's All Around Me
- All Alone Am I
- Epistula
Dänische Schlachtplatte!
Während der ersten zwei Durchgänge des zweiten Werks der dänischen Truppe UREAS war mein Hirn leer. Ich habe ehrlich gesagt nicht viel erwartet. Mir war das bisherige Schaffen der Band aus Horsens nicht bekannt, der Albumtitel klang eher nach Überfluss und Mike LePond (SYMPHONY X) spielt mittlerweile ja irgendwie überall mit. "The Black Heart Album" hat mich bei den ersten Durchgängen aber doch überrascht - und das ist nicht unbedingt positiv gemeint. Hier passiert sehr viel, Abwechslung fließt in rauen Mengen ins Ohr, einer Einordnung verweigert sich der Stoff bis heute.
Allerdings habe ich inzwischen hinein gefunden, in dieses knapp 60minütige Werk. UREAS besteht hauptsächlich aus dem Ehepaar Heidi und Per Johansson, das sich für das zweite Werk nach dem 2006er "The Naked Truth" ein paar mehr oder weniger namhafte Musiker dazu geholt hat, während besagtes Paar gleichberechtigt für Keyboards und Gesang zuständig ist.
"The Black Heart Album" bietet im Grunde sehr progressiven, ausufernden Metal. Grenzen scheinen nonexistent. So wird noch beim zweiten Song 'The Seven Deadly Sins' feinster Symphonic Metal ausgepackt, bevor das folgende 'Black Heart' finstersten Groove Metal bietet. So wandelhaft ist nicht nur die Musik, sondern auch Sänger Per Johansson. Klingt dieser eben noch nach Blitz Ellsworth von OVERKILL, ist es gut möglich, dass seine Stimme im nächsten Moment Richtung Russell Allen (SYMPHONY X) oder gar Chris Valago (ZIMMERS HOLE) umschlägt.
Für die ruhigeren Momente, die es durchaus auch oft gibt bei UREAS, ist seine angetraute Heidi verantwortlich. Bei der düsteren Ballade 'Seal This Moment' setzt sie zwischen allem instrumentalen Wahnwitz feinste Augenblicke der Zerbrechlichkeit, die diesen Longtrack zu etwas ganz Besonderem machen. Heidi trägt auch die Verantwortung dafür, dass das agressive 'Shut The Fuck Up' und der epische Doomer 'It's All Around Me' nicht komplett im bösen Irrsinn ihres Anvertrauten untergehen. Ganz zum Schluss, bei 'Epistula', dem wahren Höhepunkt des Albums, da sind sie sich einig in Trauer, in der Dunkelheit. Mir kommen jedes Mal die Tränen, wenn der vorher noch so rasende Per Johansson hier ganz tiefe Gefühle zutage trägt. Ich kaufe ihm seine Traurigkeit ab, das ist große Kunst.
Wem kann ich UREAS nun ans Herz legen? Eine vergleichbare Band fällt mir nicht ein. Vielleicht sollte sich jeder ein eigenes Bild machen, doch gebt nicht zu früh auf! Es wird seine Zeit dauern, doch wenn ihr geduldig seid, gewinnt ihr ein ganz fantastisches Album einer bemerkenswert abwechslungsreichen und konsequenten Band.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marius Luehring