URN - Demon Steel
Mehr über Urn
- Genre:
- Black Metal / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Osmose Productions
- Release:
- 28.03.2025
- Retribution of the Dead
- Heir Of Tyrants
- Are You Friends with Your Demons
- Burning Blood's Curse
- Turbulence of Misanthropy
- Iron Star
- Wings Of Inferno
- Cold Void Skin
- Ruthless Paranoia
- Predator of Spiritforms
Black Thrash? Eher nur Thrash, aber stark gemacht!
Vom Namen habe ich die Finnen URN schon lange auf dem Schirm, aber wirklich befasst habe ich mich mit ihnen vor "Demon Steel" nicht. Es handelt sich um das sechste Studioalbum der Jungs, die schon seit über 30 Jahren in der Szene aktiv sind. Das Artwork von Andrej Bartulovic holt mich ehrlich gesagt nicht ganz so ab. Da hat er bei HATCHET, RAVEN oder auch dem letzten URN-Werk aus meiner Sicht merkenswürdigere Cover präsentiert.
Die Finnen URN wurden mir immer als Black Thrash verkauft und haften so auch in meinem Gedächtnis. Dabei denke ich dann an Truppen wie DESTRÖYER 666, DESASTER, oder natürlich frühe Klassiker wie VENOM, SODOM oder DESTRUCTION. Daher hat mich das Klangbild erst einmal ziemlich überrascht. Fraglos sind Black und Thrash Metal Bestandteile des Fundaments dieses Klangs, aber dann höre ich die teils sehr melodischen Gitarrenleads und merke, dass mir das wirklich Freude bereitet. Aber es ist bei weitem nicht so harsch, so brutal, so niederträchtig, wie ich das erwartet hätte. Von Zweite-Welle-Black-Metal ist man damit sowieso ganz weit weg, aber auch der Achtziger-Black-Thrash war in meinen Ohren nie so melodienlastig wie "Demon Steel". Man könnte durchaus MERCYFUL FATE im Gitarrenbereich als Einfluss nennen. Das Schlagzeugspiel hat ordentlich Tempo, ist für mich aber auch klar im Thrash verortet, teils denke ich sogar an melodischere Konsorten. Bei manchem Songanfang könnte auch EXODUS, TESTAMENT oder gar MEGADETH laufen. Das ist keine Beleidigung, denn ich mag alle diese Truppen. Ich merke einfach: Meine Erwartungshaltung beim Anhören dieses Albums war vielleicht eine gänzlich falsche. Der Gesang ist vielleicht noch das ruppigste an der Scheibe, erinnert mich aber weitestgehend auch eher an härteren Thrash Metal. Das Black-Element suche ich, abgesehen von leichten Einflüssen in der Melodieführung der Gitarren, weitestgehend vergeblich. Aber das ist nicht schlimm.
"Demon Steel" ist ein starkes Thrash-Album geworden, vielleicht ohne die ganz großen Überhits, aber mit viel Schmackes, einem transparenten Sound, der nie unnötig modern klingt. Genre-Freunde sollten sich mit der Truppe auseinandersetzen. Und wer URN auch immer als Black Thrash abgespeichert hat, der kann trotzdem mal einen Versuch wagen, denn eigentlich sollte jeder traditionelle Thrash-Fan "Demon Steel" wertschätzen können.
Anspieltipps: Heir Of Tyrants, Iron Star
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer