URNE - A Feast On Sorrow
Mehr über Urne
- Genre:
- Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Candlelight Records
- Release:
- 11.08.2023
- The Flood Came Rushing In
- To Die Twice
- A Stumble Of Words
- The Burden
- Becoming The Ocean
- A Feast On Sorrow
- Peace
- The Long Goodbye/Where Do The Memories Go?
Auf den Wellen der Verzweiflung reitend.
Das Artwork von Rachael Talibart ist atemberaubend, für ihr neues Album haben sich die URNE-Jungs mit dem stürmischen Meer etwas Besonderes einfallen lassen. Jetzt bleibt nur abzuwarten, ob die Briten zwei Jahre nach dem, ebenfalls mit einem wunderschönen Cover versehenden Vorgänger "Serpent & Spirit", auch musikalisch überzeugen können oder die Mixtur aus Metalcore, Post-, Sludge- und Stoner Rock dann doch etwas zu viel des Guten sein könnte.
Zunächst fällt die deutlich düstere, ernstere Richtung auf, auf die uns der optische Sturm schon vorbereitet hat. Und während die drei Musiker vor zwei Jahren noch nach dem stilistisch roten Faden auf ihrem Debüt suchten, ist dieser auf "A Feast On Sorrow" trotz der Fülle an Einflüssen klar zu erkennen. Frontmann Joe Nally und seine Mannen scheinen ihren Stil nun gefunden zu haben und präsentieren sich stürmisch und fokussiert einerseits, anmutig und herrschend andererseits.
Von Easy-Listening sind die knapp 51 Minuten zwar meilenweit entfernt, doch haben selbst ausufernde Kunststücke wie 'A Stumble Of Words' oder das abrundende 'The Long Goodbye/Where Do We Go When We Die?' eine gesunde Struktur, bauen eine ungeheure, dichte Atmosphäre auf und kommen auch ob des markanten Gesangs und einer druckvollen Produktion sehr gut zur Geltung. Richtig, dieses "A Feast On Sorrow"-Ungetüm verdient die volle Aufmerksamkeit – vom beginnenden, Schritt für Schritt aufbauenden 'The Flood Came Rushing In', über 'The Burden', bis zum bereits erwähnten Finale, merkt man in jeder Faser die Trauer, Verzweiflung und Finsternis, die sich mit dem Ableben eines geliebten Menschen gegenseitig die Klinke in die Hand drücken.
Perfekt ist auf "A Feast On Sorrow" bisweilen nicht alles, doch speziell jene Ecken und Kanten, diese wunderbare Non-Perfektion, die wie stürmische Wellen an die Klippen stoßen und dabei so gewaltig und unberechenbar wirken, ist es doch, die ein Werk wie dieses zweite aus dem Hause URNE so interessant und hörenswert macht. Man darf gespannt sein, wie die Reise der drei Briten weitergeht und ob die Leistungskurve konsequent nach oben geht.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp