VI - De Praestigiis Daemonum
Mehr über VI
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Debemur Morti / Twilight
- Release:
- 01.11.2008
- Et Maintenant Je Lui Appartiens Ainsi Ma Chair Mon Sang Et Mes Actes Lui Sont Dedies
- Je Me Dresse Devant Le Trône Et J'Attends Mon Jugement En Crachant Sur Le Livre De Vie
- Si Le Sommeil De Ma Raison Se Fait Trop Lourd Je Deviendrais Le Monstre Qu'il Aura Tente D'Engendrer
- Il N’y A Pas De Repos Ni Le Jour Ni La Nuit Pour Ceux Qui Ont Adore La Bete Et Son Image Et Pour Quiconque A Recu La Marque De Son Nom
Blasphemischer Black Metal, der durch das Integrieren von sakralen Klängen originell gestaltet werden konnte, jedoch keine "gesunde" Basis besitzt, da diese von einem Drum-Computer verfremdet wurde und unnatürlich klingt.
Hinter dem kryptischen Namen VI verbergen sich die beiden Herren "I.nR" (der für Gitarren, Gesang und die Texte verantwortlich zeichnet und im Black-Metal-Untergrund eventuell noch als Sänger, Gitarrist und Mastermind von DEUS DESPECTUM ein Begriff sein könnte) und "Balrog", der Bass und Programming bei VI übernommen und zudem "De Praestigiis Daemonuum" auch produziert hat. Neben der unter seinem Pseudonym startenden Schwarzmetaller BALROG ist dieser gute Mann, der im wahren Leben auf den Namen Sebastian Tuvi hört, übrigens auch bei den Extremisten von ABORTED aktiv und dort für die Gitarrenwände zuständig.
Vor knapp zwei Jahren entschloss sich dieses Duo spontan dazu, fortan gemeinsam Musik zu machen und noch im selben Jahr enterte man ein Studio, um vorliegendes Werk einzuspielen. Vier Songs lassen uns die beiden Musiker zu Gehör kommen und machen dabei unmissverständlich klar, dass es ihre Intention gewesen sein muss, der Menschheit ein Stück schwer verdauliche Kunst zu offerieren. Dieses erinnert an eine soundtechnisch modernisierte Ausgabe der alten Meister des eiskalten Black Metal und ist zudem mit Elementen versehen, die das Unternehmen VI als kunstvoll blasphemisch ausweist.
Während die Basis des Sounds, der rohe und ketzerische Black Metal im Endeffekt leider nicht wirklich imposant vermittelt werden kann - was wohl auf die Tatsachezurück zuführen ist, dass hier ein programmiertes Kästchen für die Rhythmen zuständig war - wissen VI durch das Integrieren von sakralen Gesängen aus der russisch-orthodoxen Kirche, den Anteil an blasphemischem Okkultismus auf "De Praestigiis Daemonum" immens zu erhöhen. Zumindest diesbezüglich ist ihr Debüt wirkungsvoll gestaltet. Dennoch verfehlen die vier Kompositionen – trotz der nicht unbedingt beeindruckenden, weil sehr eindimensionalen, befremdend und steril klingenden Vortragsweise, die kaum Eiseskälte zu vermitteln im Stande ist – dennoch nicht ihre Destination, das Langzeitgedächtnis des Hörers.
Will sagen, auch wenn der Black-Metal-Anteil von "De Praestigiis Daemonum" an sich kaum erwähnenswert ausgefallen ist, konnten sich die beiden Herrschaften ein markantes Erkennungsmerkmal erschaffen, das zudem Originalität ins deftige Gebräu des Duos einbringen konnte. Besonders hervorzuheben ist meiner Meinung nach der imposante Rausschmiss in Form von 'Il N'y A Pas De Repos Ni Le Jour Ni La Nuit Pour Ceux Qui Ont Adore La Bete Et Son Image Et Pour Quiconque A Recu La Marque De Son Nom', das über die gesamte Spielzeit von neun Minuten den Zuhörer schlichtweg zum Schaudern bringt. Hier verstehen es die beiden Protagonisten famos Gänsehaut zu verursachen, verquicken die genannten klerikalen Gesangsanleihen sehr gewieft mit monströsem Schwarzmetall in vielschichtiger Version und lassen von ultra-rasanten Blastpassagen bis hin zu nahezu doomigen Sequenzen ein sehr breites Spektrum an grimmigen Klängen ertönen.
Dieser "Abgesang" vermag das Album im Endeffekt doch noch zu einer Empfehlung für die Black-Metal-Fraktion werden lassen, doch trotz dieses (Schwarz)Lichtstrahles, gibt es vor allem zu Beginn dieses überaus ambitionierten Werkes, reichlich "Schatten" zu vermelden, die von den beiden Herrschaften mit Hilfe ihres unnatürlich tackernden Drum-Computer fabriziert wurden.
Anspieltipp: Il N’y A Pas De Repos Ni Le Jour Ni La Nuit Pour Ceux Qui Ont Adore La Bete Et Son Image Et Pour Quiconque A Recu La Marque De Son Nom
- Redakteur:
- Walter Scheurer