VACARME - Feast Of The Cannibal
Mehr über Vacarme
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 10.05.2004
- Inconceivable Brutality
- Death Sentence
- Men Eater
- Dead Bastard
- Infertile Suffer
- Dark Age
Wollt ihr richtig langweiligen Death Metal der ganz geradlinigen Sorte hören? Dann kauft euch "Feast Of The Cannibal" von VACARME. Nichts Neues, aber viel, brav dem Genre Anheftendes bietet das aus dem Raum Frankreich, Schweiz und Deutschland entspringende Quartett mit dem Albumdebüt, welches nach knapp vierzehnjähriger Bandgeschichte anno 2004 endlich erscheint. Ursprünglich 1991 von "Althase" Stench gegründet und 1994 mangels Motivation wieder aufgelöst, wurde die Band 2000 wieder ausgegraben. Am Stil scheint sich nichts geändert zu haben.
Durchweg morbide - da müffelt wohl die lange Zeit unter Erde durch - und kein bisschen erfinderisch geht es ganz in der Tradition von MORBID ANGEL und AUTOPSY zur Sache. Bearbeitet werden die üblichen Themen wie Brutalität, sexuelle Gewalt, Kannibalismus, Abtreibung, Unfruchtbarkeit, Todesstrafe und natürlich Tod, Tod und noch mal Tod. Zugegeben, die Lyrics sind abgedreht, anstößig und sehr lebensecht. Aber das hatten wir doch schon alles mit Bands wie OBITUARY, CARCASS, LOBOTOMY und den bereits genannten. Der Song 'Dead Bastard' mutiert gar zur versteckten Huldigung an SUFFOCATION. Nichts dagegen, denn technisch gehen VACARME tadellos zur Sache, nämlich schnell, brutal und nur durchschnittlich melodiös. Kommerzielle Beweggründe kann man den Musikern auch nicht vorwerfen. "Feast Of The Cannibal" erscheint durch und durch ehrlich, als hätten die Jungs darin einfach alle ihre Erfahrungen als Death-Metal-Fans und mit dem dazugehörenden Lifestile umgesetzt. Außerdem gehört schon eine ordentliche Portion Wahnsinn dazu, Zeilen wie "we like the flesh/ from other guys/ delicious and fresh/ we have to try/ the smell of genital/ to become bestial" anzubringen, wie es in "Men-Eater" heißt. Möge man ihnen viel Glück dabei wünschen. Denn besonders bestialisch kommt mir das ganze Album auch nach wiederholtem Durchlauf im heimischen und portablen Musikwiedergabegerät nicht vor. Irgendwie bleibt da herzlich wenig von den einzelnen Songs in Erinnerung, sodass "Feast Of The Cannibal" eher einer weichen Ohrenspülung entspricht als einem zur Killermaschine mutierenden Wattestäbchen, das mal auf wenig sanfte Weise den ganzen Schmalz darin wegräumt. Fazit: VACARME können ihre Instrumente sehr gut spielen, aber das macht ihre Musik noch lange nicht zu einem "Essential" des Metal, auch wenn sie das Essenzielle des Metals recht gelungen neu auftischen.
Bei Interesse: VACARME, Stench Stoffer, 18 rue des fleurs, F-68300 St-Louis, Frankreich
Anspieltipps: Death Sentence, Dead Bastard, Dark Age (sehr MORBIDANGELisch)
- Redakteur:
- Wiebke Rost