VACUOUS - In His Blood
Mehr über Vacuous
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Relapse Records
- Release:
- 28.02.2025
- In His Blood
- Stress Positions
- Hunger
- Flesh Parade
- Public Humiliation
- Contraband
- Immersion
- No Longer Human
Ein Tribut an die goldenen Anfänge des Death Metals.
In den ersten Augenblicken könnte man tatsächlich meinen, "In His Blood" sei der Re-Release eines Spätachtziger-Todesblei-Albums, weil die Herren von VACUOUS klangtechnisch nicht weit von den eher ungestümen Frühwerken eines Chuck Schuldliner entfernt sind. Die pure Boshaftigkeit, die puristischen Ansätze, dann die Nähe zum polternden Thrash der ersten Tage und zuletzt auch die Produktion - all das lässt eigentlich darauf schließen, dass die Ursprünge dieser Platte schon Jahrzehnte zurückliegen. In der Tat ist die Kapelle aus London jedoch noch gar nicht so lange unterwegs, hat in den letzten fünf Jahren nebst einer Demo und einer Live-Platte bereits mehrere Releases in die Diskografie gestellt und jüngst den verdienten Deal mit Relapse Records klarmachen können.
Nun ist es an der Zeit, das Vertrauen zurückzuzahlen, und hiermit hat VACUOUS wohl die geringsten Schwierigkeiten. Es wird gepoltert, gerotzt, Gift und Galle gespuckt und ganz nebenbei eine inoffizielle Hommage an die Anfangstage eines Genres inszeniert, das anfangs noch müde belächelt wurde, dann aber völlig neue Wege in der extremen Musik gebahnt hat. Auf einen dieser Weg ist VACUOUS schließlich aufgesprungen, um ebenfalls einen stabilen Beitrag zu leisten.
"In His Blood" ist trotz seiner 80er-Referenzen jedoch alles andere als vorhersehbar. Die Briten reihen zwar in steter Regelmäßigkeit ein paar räudige Blasts aneinander, doch nebenbei gibt es reichlich Tempovariationen, so manches technische Schmankerl und hin und wieder auch Fragmente aus dem finsteren Teil des brutalen Metals. So sorgt die Band von Anfang an für eine sehr düstere Atmosphäre, kreuzt hierbei nicht selten die Gefilde des eher dreckigen Doom-Segments und installiert in Konsequenz auch einige echte Hymnen. Die werden zwar nicht von irgendwelchen melodischen Abstechern flankiert, hinterlassen mit den fiesen Sägen und den eindringlichen Growls und Screams aber dennoch etwas Klebriges - auch wenn das in dieser Sparte eigentlich eher ungewöhnlich ist.
Vor allem aber hat VACUOUS die ureigene Tradition dieses Genres wieder in Augenschein genommen, die Ursprünge aufgesogen und auch mehr als drei Dekaden später eine Platte generiert, die zu Zeiten von "Leprosy" sicherlich Aufsehen erregt hätte. Warum also nicht auch heute? "In His Blood" ist ein mannigfaltig ausgerichtetes Brett, dessen schädelspaltenden Fähigkeiten auf gar keinen Fall zu verachten sind!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes