VAELMYST - Secrypts Of The Egochasm
Mehr über Vaelmyst
- Genre:
- Melodic Black / Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 13.08.2021
- Espirit De Corps
- Dawnless
- Spineless Throne
- The Ghosts Of Ire
- Ghoulish Delight
- Envenom The Sea
- Into The Egochasm
- The Coin Of This Realm
Licht und Schatten auf dem Debüt der Kalifornier.
Das Artwork eines Albums ist gerade im Metal-Sektor schon immer die halbe Miete, um potentielle Fans zum Antesten einer Scheibe zu animieren. In diesem Punkt haben die Newcomer VAELMYST schon einmal alles richtig gemacht, denn das geheimnisvolle und gleichzeitig wunderschöne Cover des Erstlings "Secrypts Of The Egochasm" steigert die Vorfreude auf die Musik der Kalifornier schon einmal gewaltig. Angerichtet wird dabei vom Trio aus Los Angeles ganz untypisch für ihre Heimat ein angeschwärzter Mix aus klassischem und melodischem Death Metal, der laut Aussage der Truppe selbst noch mit einer gehörigen Portion Heavy Metal angereichert wird.
Was auf dem Papier unheimlich interessant klingt, entpuppt sich beim Opener 'Esprit Des Corps' dann aber als deutlich einfacher gestrickte stilistische Gratwanderung irgendwo zwischen BEHEMOTH und SATYRICON. Vorgetragen wird das Ganze technisch auf allerhöchstem Niveau und auch die Produktion des Silberlings weiß dank famosen Drumsounds und bissiger Gitarren zu überzeugen. Dennoch fesselt mich der Opener trotz weniger offenkundiger Kritikpunkte nicht wirklich, sondern donnert eher unauffällig am Ohr vorbei. Ganz anders sieht das schon beim folgenden 'Dawnless' aus, das angeführt von einem wundaren Gitarren-Lead schnell ins Ohr geht und dank deutlich stärker ausgeprägten Melodic-Death-Einschlags insgesamt auch deutlich besser im Gedächtnis bleibt. Ein erstes echtes Highlight, das mich nun endgültig aufhorchen lässt.
Nur leider liefern die beiden Eröffnungsnummern irgendwie auch die Blaupause für die gesamte restliche Spielzeit, in der sich starke und eher belanglose Tracks durchgehend die Klinke in die Hand geben. So ist 'Spineless Throne' ein eher stumpfer Death-Metal-Stampfer, der erst in der ausgeklügelten Solo-Sektion dank toller Gitarrenarbeit Fahrt aufnimmt, während 'The Ghost Of Ire' mit großartigem Göteborg-Riffing und ein paar DISSECTION-Referenzen auf ganzer Linie überzeugt. 'Ghoulish Delight' rumpelt dafür nach fesselnder Lead-Gitarre nach wenigen Sekunden wieder eher unspektakulär durch die Gegend. Ausgebügelt wird dieser Ausfall aber sofort wieder vom grandiosen 'Envenom The Sea', das mit leichtem Thrash-Metal-Einschlag sogar mein persönlicher Favorit auf dem Erstling der Kalifornier geworden ist. Konkurrenz macht der Nummer jedenfalls in meinen Ohren nur das Epos 'The Coin Of This Realm', das nach dem erneut eher schwachen 'Into The Echogasm' die Platte mit schöner Melodic-Black-Metal-Schlagseite über die Ziellinie bringt.
Ich glaube, der Spruch "Licht und Schatten halten sich die Waage" hat daher noch nie so gut zu einer Scheibe gepasst wie im Falle von VAELMYST. Hier wechseln sich wirklich Highlights und eher unscheinbare Kompositionen durchgehend ab, was das Debüt der Amerikaner unter dem Strich nur zu einem ordentlichen Langeisen macht, das aber gerade dank der durchaus vorhandenen Highlights dennoch für die Zukunft hoffen lässt. Ein bisschen mehr Erfahrung und die Jungs könnten mit der europäischen Konkurrenz durchaus auf Augenhöhe agieren.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs