VAGABOND - Ignition
Mehr über Vagabond
- Genre:
- (Thrash) Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Eigen
- Release:
- 11.06.2010
- Pure Hate
- Caught By Fear
- I Am Who I Am
- Break The Chains
- Arbitrary Law
- Rotten Teeth
- Kill Her
- Black Utopia
Erinnert an eine der zahlreichen Bands, welche man nicht auseinander halten kann.
Die Thüringer VAGABOND - nicht zu verwechseln mit den Namensvettern aus Russland - machten es sich nach eigenen Aussagen anno 2007 zur Mission, Thrash Metal regional zu etablieren. Nach dem die erste Demo 2008 aufgenommen wurde, traute sich das "fahrende Volk" Ende 2009 bereits an ihre erste Langrille "Ignition".
Das Quartett um Schreihals und Gitarrist Werner serviert eine Melange aus Heavy Rock, traditionellem Metal und einer Prise Thrash, dabei ist der Spaßfaktor anscheinend die erste Prämisse. Die kann ich bei einer Musikrezension aber kaum bewerten, zumal ich so ziemlich jeder Band unterstellen würde, dass der Spaß an erster Stelle steht.
'Pure Hate' fährt mit einem leckeren, treibenden Riff auf, das mich an METALLICAs 'Fuel' erinnert. Werners Stimme hat einen hohen Wiedererkennungswert, auch wenn er sie eher selten zum Singen benutzt. Leider wird der Opener im weiteren Verlauf etwas in die Länge gezogen, er wirkt dadurch teilweise uninspiriert.
In 'Caught By Fear' regiert der Midtempo-Thrash. Werner versucht sich erstmals an melodiösen Hooks, was ihm auch ganz gut gelingt. Die dualen Gitarrenläufe werden überzeugend in Szene gesetzt. Nicht innovativ, aber gut abgeguckt. Wer KREATORs 'Love Us Or Hate Us' kennt, findet in 'I Am Who I Am' das lyrische Äquivalent, musikalisch ist er aber eher traditionell veranlagt. Auch hier finden sich wieder unnötige Längen, die den Song auf sieben Minuten kommen lassen.
Apropos Texte: Das Booklet sollte am besten geschlossen bleiben, große Ergüsse sind dort leider sehr rar, auch das Reimschema und die Wortwahl können da keine Abhilfe verschaffen.
'Break The Chains' ist als Ode an den Metal zu verstehen: Bier, Bangen und das große Gemeinsame sind hier die Thematik. Auch schon oft gehört, allerdings oft auch besser. Fast doomig tönt dann 'Arbitrary Law' aus den Boxen, schwenkt aber zum Thrasher um und wieder zurück ohne Längen oder Riff-Aneiandergereihe. Einer der stärksten Tracks!
Da ist es endlich: das SLAYER-Zitat! 'Rotten Teeth' beginnt mit den typisch dissonanten Gitarrenläufen, wie man sie von den Thrash-Opas kennt. Rhythmisch geht es allerdings relativ stumpf zur Sache; soll das ein Blast Beat sein? Die Metapher der "Rotten Teeth" für einen festgefahrenen Lebensstil ist aber gelungen.
Achtung! Das Niveau sinkt ins Bodenlose: Mit 'Kill Her' haben sich VAGABOND etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt. Das könnte auch so von BUSHIDO und ähnlichen Hip-Hop-Vertretern stammen: "She loved my dick what should I say, she yearned to ride it every day". Tut mir leid, das geht meines Erachtens nach gar nicht. Der Rauswerfer 'Black Utopia' knüppelt im Death-Thrash-Kostüm aus den Boxen, jedoch ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Man merkt es wohl: So richtig Gefallen kann ich an "Ignition" nicht finden. Dazu wird mir musikalisch wie lyrisch zu wenig geboten, vor allem mangelt es an eigenen Ideen. Ich empfehle aber Jedem einen Klick auf deren MySpace-Seite zu wagen und sich selbst ein Bild zu machen.
Anspieltipps: Pure Hate, Arbitrary Law, Rotten Teeth
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke