VALBORG - Barbarian
Mehr über Valborg
- Genre:
- Doom Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Zeitgeister
- Release:
- 19.06.2011
- Intro
- Astral Kingdom
- Battlefield Of Souls
- Exterminator
- Amethystine Skies
- Flowers On A Demon Grave
- Phlegethonian Stream
- Towering Clouds
- Iron Dreams
- Samantha Alive
- Last Silence
Die Band ist kompositorisch weiter gereift und zugänglicher geworden, ohne die schroffe Dunkelheit zu verleugnen, aus der sie kommt.
Mit seinem dritten offiziellen Album "Barbarian" geht das Trio aus dem Rheinland noch einen Schritt weiter in Richtung Doom und Metal, als dies schon auf dem direkten Vorgänger "Crown Of Sorrow" der Fall war. Ob diese Einordnung bei der Band auf Zustimmung stößt, das weiß ich natürlich nicht, ist den Jungs doch fraglos zu attestieren, dass sie alles andere als vorhersehbar, retro oder klischeebeladen klingen. Und auch in der Rezeption von dritter Seite mag sicher nicht jeder Traditionsmetaller nachvollziehen können und wollen, was ich hier schreibe, weil er VALBORG als schroffer empfindet als er es von Bands gewohnt ist, die er gemeinhin ins Doom-Genre zu packen pflegt.
Für mich fühlt sich das neue Werk mit dem lebendigen Sound sowie seinen flüssigen Kompositionen sehr authentisch und natürlich an und durch den verstärkten Anteil der klaren Stimme lassen sich Songs wie 'Astral Kingdom' und 'Battlefield Of Souls' fast schon als eingängig bezeichnen. Den prägenden Einfluss in Sachen Gitarre und grimmigem Gesang sehe ich weiterhin bei den guten alten Warrior-Bands HELLHAMMER und CELTIC FROST, wobei VALBORG der unbarmherzigen, trostlosen Schwärze sehr oft auch atmosphärische, schwelgerische Parts gegenüber stellt, welche der Band ein eigenes Profil verleihen, das sie vom Vorbild deutlich abhebt. Die schwebenden Arrangements und melodischen Leads, die sich etwa bei 'Amethystine Skies' finden, sind auf jeden Fall sehr prägnant und intensiv.
Mit 'Dead Flowers On A Demon Grave' gelingt es der Band, mit metallischem Instrumentarium ein ambientes Klangwerk zu gestalten, während beim folgenden 'Phlegethonian Stream' wieder das dunkle, frostige Element regiert und uns Christian Kolfs Stimme in einer recht bissigen, giftigen Art entgegenschlägt. Dazu ordentliche Widerhaken bei Riffs und Gesangslinien, und eine Textzeile wie "hail the gods in victory", die bei aller Finsterkeit einfach nur ganz laut "Metal!" schreit.
Wer bisher an VALBORG immer das Hintergründige, Schroffe und Karge geschätzt hat, der braucht sich jedoch keine Sorgen machen. Mit einem Stück wie dem erneut in die CELTIC FROST/TRIPTYKON-Ecke schielenden, aber um modernere Klang-Einflüsse reduzierten und sehr basisch wirkenden 'Towering Clouds', das sich dennoch mehrschichtiger, sich bizarr aufbauender Gitarrenarrangements bedient, seid auch ihr bestens aufgehoben. Mit dem klar und eindringlich-emotional gesungenen 'Samantha Alive' bekommt "Barbarian" dann sogar noch eine alternativ-progressive Note, die ich in der Form nicht erwartet hätte, die mir jedoch sehr gut gefällt.
Die Band ist in allen Bereichen kompositorisch nochmals weiter gereift und zugänglicher geworden, ohne die schroffe Dunkelheit zu verleugnen, aus der sie kommt. Die Stücke haben einen ausgeprägteren roten Faden und Hooklines, die hängen bleiben und für Wiedererkennungswert sorgen. So ist "Barbarian" ein Album, das dem Hörer mit Vorliebe für doomige und pechschwarze, aber dennoch atmosphärische und vielschichtige Klänge hervorragend gefallen sollte. Aus VALBORG macht es eine Band, die nun mehr denn je nicht mehr nur mit ihrer Atmosphäre besticht, sondern auch mit ihren Songs punkten kann.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle